Dokufiktion von Arne Kohlweyer und Georg Isenman, mit Peter Stamm (Autor), Aenne Schwarz (Andrea Kohlmann), Maximilian Simonischek (Thomas Isenweyer), Oliver Vogel (Lektor), Friedrich Kappeler (Dokumentarfilmer) u.a.
Schweiz 2023, DCP, D+Dialekt/f, 52’
Für ein Porträt begleitet ein Dokumentarfilmemacher-Duo Peter Stamm bei der Arbeit am neuen Buch. Nach und nach realisieren die beiden, dass Stamms neuer Roman von einem Schriftsteller handelt, über den ein Dokfilm entstehen soll. Die beiden Filmemacher:innen werden zum Spielball des Schriftstellers und zum Sujet seines Romans, dessen Entstehung sie eigentlich dokumentieren wollten. Während der Schriftsteller in seinen Texten das Scheitern des Films vorwegnimmt, stemmen sich die beiden Dokumentarfilmer mit aller Kraft dagegen, indem sie sich auf sein Wechselspiel einlassen.
«In einer dunkelblauen Stunde» ist Stamms achter Roman, der pünktlich zum 60. Geburtstag des Autors am 18. Januar 2023 erschienen ist und die Geschichte des Schriftstellers Richard Wechsler erzählt, der von einem Filmteam begleitet wird, während er an einem Roman arbeitet. «In einer Phase der Gegenwartsliteratur, in dem das autofiktionale Schreiben sich auf einem Höhepunkt (und damit möglicherweise auch am Beginn einer Krise) befindet, öffnet Peter Stamm sich und sein Werk so überraschend wie überzeugend für die existenziellen Fragen des Fiktionalen: Wer hat im Prozess des Erfindens Macht über wen? (…) Die grosse Könnerschaft, die aus ‹In einer dunkelblauen Stunde› spricht, besteht in der Ironie und in der Selbstironie, der Bereitschaft zur Selbstentblössung und in der Leichtigkeit, mit der Peter Stamm erzählt. (Christoph Schröder, sueddeutsche.de, 17.1.23)
«In einer dunkelblauen Stunde» ist im Zusammenhang mit der gleichnamigen Doku-Fiction von Arne Kohlweyer und Georg Isenmann entstanden. «Wechselspiel – wenn Peter Stamm schreibt» heisst das Künstlerportrait. Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten lag der Roman schon in der Rohfassung vor.
Do, 22. Juni, 19.30 Uhr: Filmgespräch mit Peter Stamm (Protagonist), Arne Kohlweyer und Georg Isenmann (Regie-Duo), moderiert von Yasemin Hutter (Buch am Platz).