3D-Experimentalfilm von Jean-Luc Godard, mit Héloïse Godet (Josette), Kamel Abdeli (Gédéon), Richard Chevallier (Marcus), Zoé Bruneau (Ivitch), Christian Grégori (Davidson) u.a.
Frankreich/Schweiz 2014, DCP 3D, F/d, 70’
Eine Dreiecksgeschichte in 3D am Genfersee: Eine Frau geht fremd, ihr Mann dreht durch, ein Hund schwänzelt dem Ufer entlang, und weil’s so schön ist, erzählt uns Godard das Ganze gleich noch einmal. Der 83-jährige Godard spielt in seiner ersten langen Arbeit in 3D mit Raum, Farben, Schrift, Geräuschen und Sprachen in schwindelerregender Gleichzeitigkeit. Für die 3D-Technik braucht es ein Bild für das rechte und eines für das linke Auge. Ausgehend von dieser Überlegung präsentiert Godards überraschender und poetischer Film zwei unterschiedliche Perspektiven, je nachdem, mit welchem Auge man schaut. Auszeichnung in Cannes 2014 mit dem Jurypreis.
Vorfilme:
«Travaux préparatoires»: Vorbereitende 3D-Tests zu «Adieu au langage» (15')
«3x3D: Les trois désastre»s»: Jean-Luc Godard fügt mit ‹Les trois désastres› seinen ‹Histoire(s) du cinéma› ein 3D-Kapitel hinzu. Im Schatten seiner Höhle, getreu seinem kaleidoskopischen Zugang zur 7. Kunst, sammelt die Sphinx von Rolle Fragmente eines kollektiven, vom Vergessen bedrohten Gedächtnisses. Er spielt mit unseren Augäpfeln Billard, indem er die zweite Linse bewegt, die dem Bild seine Dreidimensionalität verleiht. Er grüsst Raoul Walsh und John Ford, die einäugigen Männer aus Hollywood, die sich nicht um 3D scherten. (…) Er stigmatisiert die Erfindung der Perspektive, ‹die Erbsünde der westlichen Malerei›. Er verkündet feierliche Gräuel: ‹Schreiben war eine Notwendigkeit, Drucken mehr als ein Vergnügen, das Digitale wird eine Diktatur sein.›» (Antoine Duplan, Le Temps, 30.3.2014) / (17')