Le mani sulla città / Einführung von der Società Dante Alighieri Winterthur
Spielfilm von Francesco Rosi mit Rod Steiger (Edoardo Nottola), Salvo Randone (Prof. De Angelis), Guido Alberti (Maglione), Carlo Fermariello (De Vita), Angelo D'Alessandro (Balsamo, der Arzt), Terenzio Cordova (Kommissar), Vincenzo Metafora (Bürgermeister) u.a.
Italien 1963, DCP, I/d, 110’
Neapel, Anfang der 1960er-Jahre: Nach dem tragischen Einsturz eines Gebäudes im Zentrum der Stadt führt eine Kommission eine Untersuchung gegen den Bauunternehmer und Politiker Enzo Nottola durch. Die Rechtspartei, der er angehört, blockiert die Ermittlungen – im Gegenzug soll er auf eine Kandidatur verzichten. Doch der skrupellose Nottola hat seine eigenen Pläne.
In der letzten Einstellung des Films erscheint der Schriftzug: «Die hier erzählten Figuren und Begebenheiten sind frei erfunden, authentisch ist hingegen die soziale und wirtschaftliche Realität, aus der sie hervorgehen.» Die Schuld am Unglück tragen in «Le mani sulla città» skrupellose Bauunternehmer, korrupte Politiker sowie die Vertreter des Gesetzes (Polizei und Justiz), die ihre Pflicht nicht erfüllen, während die öffentliche Meinung, die Wählerschaft, anstatt zu rebellieren, mit denen kooperiert, die ihren eigenen Untergang verursachen. Gegen all dies kämpfen wenige einzelne Menschen, die Gerechtigkeit fordern und nicht aufgeben, wenn auch mit wenig Hoffnung.
Francesco Rosis aussergewöhnlicher politischer Film wurde beim Filmfestival in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.
«Gleich einem Journalisten präsentiert Rosi die Ergebnisse eigener investigativer Recherchen, dokumentiert mehr, als dass er dramatisiert. Die Figuren, viele von ihnen Laiendarsteller, werden psychologisch nicht auserzählt, sondern sind Repräsentanten eines prekären gesellschaftlichen Systems.» (Zeit online)
Der Regisseur Francesco Rosi schrieb über «Le mani sulla città» im Zusammenhang mit seinem politischen Filmschaffen: «Mit unseren Überlegungen, Analysen und Verhaltensbeschreibungen haben wir zur Politik des Landes beigetragen. Genau aus diesem Grund haben die italienischen Regierenden unser Kino nie wirklich geliebt. Sicherlich wird ein Film nie die gleichen Möglichkeiten haben wie andere Kommunikationsmittel. Aber er drückt zumindest den Willen aus, sich in Dinge einzumischen, die uns unmittelbar betreffen. Soll Politik vielleicht nur von Berufspolitikern gemacht werden? Nein. Wir alle müssen Politik machen, und oft ist es Filmemachern und Schriftstellern gelungen, ihr voraus zu sein.»
Di, 6. Januar, 20.15 Uhr: Einführung von der Società Dante Alighieri Winterthur.
Vorprogramm: Überraschungs-Kurzfilm (max. 1') von Animadvent
Confidenza / Einführung von der Società Dante Alighieri Winterthur
Spielfilm von Daniele Luchetti mit Elio Germano (Pietro), Federica Rossellini (Teresa), Vittoria Puccini (Nadia), Pilar Fogliati (Emma Vella), Isabella Ferrari (Tilde), Roberto Latini (Marcello), Luca Gallone (Franchino Gilara), Giordano De Plano (Itrò), Bruno Orlando (Claudio Petrini)
Italien 2024, DCP, I/d, 136’
Der charismatische Gymnasiallehrer Pietro ist bei seinen Schüler:innen sehr beliebt. Unter ihnen ist auch Teresa, eine brillante Denkerin. Als sie nach Abschluss der Schule ihre Zukunft schleifen lässt, besucht er sie, um sie zu einer wissenschaftlichen Karriere zu motivieren. Mit diesem Besuch beginnen die beiden eine stürmische Affäre. Nach einem Streit schlägt Teresa Pietro vor, sich gegenseitig ein dunkles Geheimnis anzuvertrauen, das sie bisher noch keinem Menschen anvertraut haben, und das das Potenzial hat, das Leben des anderen zu zerstören. Er lässt sich dazu überreden, die Zeit vergeht und Pietro und Teresa trennen sich. Jahre später ist Pietro erfolgreicher Buchautor und mit Nina verheiratet. Doch das Bewusstsein, was Teresa über ihn weiss und möglicherweise preisgeben könnte, verfolgt Pietro seither über die Jahre hinweg.
In seinem neuesten Film präsentiert Meisterregisseur Daniele Luchetti zu einem Soundtrack von Thom Yorke und mit dem bravourösen Elio Germano («Berlinguer») in der Hauptrolle die Geschichte einer gefährlichen Liaison über mehrere Zeitebenen hinweg. Intelligentes Spannungskino über innere Konflikte und dunkle Geheimnisse, nach einem Roman von Domenico Starnone.
«Luchetti analysiert nicht nur das Katz-und-Maus-Spiel von Pietro und Teresa, er zeigt auch mit dem Finger auf das Kleinbürgertum, dessen eigennützige Interessen und Heucheleien nach und nach das gegenseitige Vertrauen untergraben. Rätselhaft, klaustrophobisch, intensiv und von Thom Yorkes Filmmusik untermalt, ist ‹Confidenza› ein exquisiter Thriller und eine tiefgründige Analyse menschlichen Verhaltens.» (Vanja Kaludjercic, International Film Festival Rotterdam)
Do, 8. Januar, 18 Uhr: Einführung von der Società Dante Alighieri Winterthur.
Vorprogramm: Überraschungs-Kurzfilm (max. 1') von Animadvent
Nacktgeld / Filmgespräch mit Thomas Imbach (Regie)
Spielfilm von Thomas Imbach mit Deleila Piasko (Lili), Milan Peschel (Dorsday), Katharina Schüttler (Cissy), Jan Bülow (Paul), Claudia Hübschmann (Emma) u.a.
CH/GB 2025, DCP, D/e, 90’, ab 16 Jahren
Lilis Sommerferien in den Bergen nehmen eine unerwartete Wendung, als ihre Mutter sie drängt, Dorsday – einen Freund der Familie – um Geld zu bitten, damit ihr Vater nicht ins Gefängnis muss. Eine schicksalshafte Nacht, in der Lili ihre Würde und alle bisherigen Gewissheiten zu verlieren riskiert, nimmt ihren Lauf.
Thomas Imbachs visuell verblüffende Verfilmung der Schnitzler-Novelle «Fräulein Else» entwickelt einen hypnotischen Sog. Der Schweizer Regisseur («Mary Queen of Scots», «Happiness Is a Warm Gun», «Nemesis») erzählt darin von einer jungen Frau in einer moralischen Extremsituation und bringt mit Lili (überzeugend gespielt von Deleila Piasko) eine komplex gestaltete Frauenfigur auf die Leinwand, die sich selbstbestimmt in einem von Machtverhältnissen geprägten Umfeld behaupten kann.
Der Film wurde auf 16mm-Film und vollständig im Studio gedreht. Statt reale Bergwelten erscheinen im Bildhintergrund etwa 3D-Projektionen, von denen eine künstliche, bis surreale Wirkung ausgeht – ein bewusster Kunstgriff, um die Welt auf Distanz zu halten und stärker in die Gedanken der Protagonistin Lili einzutauchen. «‹Nacktgeld› ist ein erstaunlicher Film, der das Publikum dazu auffordert, mit alten Gewohnheiten zu brechen und sich von einer anderen und gelegentlich surrealen Erzählerfahrung mitreissen zu lassen, die uns dazu bringt, über die Gegenwart nachzudenken, indem wir die Vergangenheit erforschen.» (Muriel Del Don, Cineuropa)
Sa, 10. Januar, 18 Uhr: Im Anschluss an die Vorstellung Filmgespräch mit Thomas Imbach (Regie), moderiert von Tanja Simeunovic (Filmwissenschaftlerin).
A transformação de Canuto (Canuto’s Transformation) / Regiegespräch mit Ariel Kuaray Ortega und Luz Duarte
Dokumentarfilm von Ariel Kuaray Ortega und Ernesto de Carvalho
Brasilien 2023, DCP, OV/e, 130’
Der Filmemacher Ariel Kuaray Ortega besucht seinen Grossvater aus dem indigenen Volk der Mbyá Guaraní in der Grenzregion von Argentinien und Brasilien. Er möchte mehr über die Verwandlungsgeschichte von Canuto erfahren, einem Dorfbewohner, der zum Jaguar wurde, und lässt diese von den Dorfbewohner:innen im Reenactment nachspielen. Ein mythischer Dokfilm über die Mbyá und über «Jepotá», das Konzept der Verwandlung von Menschen in Tiere.
Mo, 19. Januar, 19 Uhr: Im Anschluss an die Vorführung Regiegespräch mit Ariel Kuaray Ortega und Luz Duarte, moderiert von Dorotea Bitterli (Hispanistin, Journalistin).
Eine Zusammenarbeit mit Sagittaria – Schweizer Vereinigung für Naturschutz in Argentinien.
Silvia Prieto / Einführung in die Filmreihe «¡Viva Argentina! Lebendige Filmkultur trotz allem»
Spielfilm von Martín Rejtman mit Rosario Bléfari (Silvia Prieto), Valeria Bertuccelli (Brite), Gabriel Fernández Capello (Gabriel Rossi), Marcelo Zanelli (Marcelo Echegoyen), Luis Mancini (Mario Garbuglia) u.a.
Argentinien 1999, DCP, Sp/d, 92’
An ihrem 27. Geburtstag beschliesst Silvia Prieto, ihr Leben zu ändern – sie sucht Arbeit in einem Café und schafft sich einen Kanarienvogel an. Als sie erfährt, dass es in Buenos Aires weitere Silvia Prietos gibt, macht sie sich obsessiv auf die Suche nach deren Spuren, um ihre eigene Identität zu ergründen. Lakonisch und präzise erzählt Martín Rejtman in seiner grotesken Deadpan-Komödie von Übersprungshandlungen und Leerläufen.
Di, 20. Januar, 20.15 Uhr: Einführung in die Filmreihe «¡Viva Argentina! Lebendige Filmkultur trotz allem» von Liliane Hollinger (Kino Cameo) und Nico Feer.
Habitations légèrement modifiées / Einführung von Jasmin Meier (Vorstand SIA)
Dokumentarfilm von Guillaume Meigneux
Frankreich 2013, DCP, F/e, 76’
«Sie wollen einen Aufzug in meiner Küche einbauen, können Sie sich das vorstellen? Einen Aufzug? Die sind verrückt!», echauffiert sich die 95-jährige Frau C. wenige Wochen vor Beginn der Sanierungsarbeiten ihrer Wohnung. Die von internationalen Kritiker:innen gelobte Renovierung des Hochhauses Bois-le-Prêtre durch die Architekten Druot, Lacaton und Vassal ist insofern einzigartig, als sie bei bewohntem Gebäude durchgeführt werden soll. Der 1959 vom Architekten Raymond Lopez erbaute Turm Bois le Prêtre ist ein fünfzehnstöckiger Sozialwohnungsbau im 17. Arrondissement von Paris. Knapp entging der baufällige und abgenutzte Turm 2001 dem Abriss zugunsten einer Renovation.
Der Film begleitet die Bewohner:innen während der dreijährigen Bauzeit. Durch den langsamen Wandel dieser geschichtsträchtigen Räume wird die Verbundenheit mit unseren Innenräumen sichtbar und die intimen Beziehungen und Identitäten, die wir mit unseren Lebensräumen knüpfen. Ein Architekturfilm dessen eigentliches Thema weder das Projekt noch die Architekten sind, sondern der sich wandelnde Raum und sein Einfluss auf das Leben der Bewohner:innen.
Mi, 21. Januar, 19 Uhr: Vor dem Film Einführung von Jasmin Meier (Vorstand SIA).
Eine Kooperation mit dem SIA (Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein).
Sew Torn / Kino Reloaded: Filmgespräch mit Sebastian Klinger (Produktion / Kamera) und Wahrsagerei in der Kinobar
Spielfilm von Freddy Macdonald mit Eve Connolly (Barbara Duggen), Calum Worthy (Joshua), John Lynch (Hudson), K Callan (Frau Engel), Ron Cook (Oskar), Thomas Douglas (Beck), Werner Biermeier (Melvin) Veronika Herren-Wenger (Rosie), Caroline Goodall (Grace)
CH/US 2024, DCP, E/d/f, 95’, ab 14 Jahren
Entscheidungen fallen manchmal schwer – und manchmal haben sie drastische Folgen! Barbara Duggen, die mobile Näherin, kämpft um den Fortbestand des Nähgeschäfts, das sie von ihrer verstorbenen Mutter übernommen hat. Nach einem missglückten Termin muss sie für eine Kundin einen Knopf besorgen und stösst auf dem Weg zufällig auf einen geplatzten Drogendeal. Barbara hat drei Möglichkeiten: das perfekte Verbrechen begehen, die Polizei rufen oder wegfahren. Ein aufregendes Katz-und-Maus-Spiel beginnt.
«Sew Torn» ist ein erfrischender und unkonventionell erzählter Thriller, der den Faden der Geschichte immer wieder neu aufnimmt. Der Film wurde mit dem Preis der Jugendjury am Max Ophüls Preis ausgezeichnet. Der Film wurde im Taminatal im Kanton St. Gallen gedreht und ein Teil der Crew dieser schweizerisch-US-amerikanischen Koproduktion stammt aus Winterthur.
Sie stehen selbst vor einer schwierigen Entscheidung und wollen wissen, wie’s ausgeht? Konsultieren Sie die Wahrsagerin Madame Horsebutt in der Kinobar. Mit ihrer Schreibmaschine und Destiny Boy, ihrem Assistenten an den Tasten, spricht sie mystische Orakel. Nutzen Sie ausserdem unseren Zukunftsbrief-Service und treten Sie direkt mit Ihrem zukünftigen Ich in Kontakt.
Fr, 23. Januar, 20.15 Uhr: Im Anschluss an die Vorstellung Filmgespräch mit Sebastian Klinger (Kamera / Produzent), moderiert von der Jugendprogrammgruppe Kino Reloaded. Ab 19.15 Uhr sowie nach der Vorstellung in der Kinobar: Wahrsagerin Madame Horsebutt mit Destiny Boy sowie Zukunftsbrief-Service.
Mother – Die Frau hinter der Ikone / Regiegespräch mit Teona Strugar Mitevska
Spielfilm von Teona Strugar Mitevska mit Noomi Rapace (Mutter Teresa), Sylvia Hoeks (Schwester Agnieszka), Nikola Ristanovski (Vater Friedrich), Ekin Corapci (Novice Agatha), Labina Mitevska (Schwester Mercedes) u.a.
Nordmazedonien 2025, DCP, OV/d/f, 104’, ab 14 (16) Jahren
Im Jahr 1948 hilft Schwester Teresa in Kalkutta bedürftigen Menschen, gleichzeitig wartet sie auf die Zustimmung des Vatikans zur Gründung eines eigenen Ordens. Ihre Nachfolge im Kloster soll die from- me Agnieszka antreten – doch die hat einen in Gottes Augen unverzeihlichen Fehler zu beichten. Von rockigem Soundtrack begleitet, zeigt Teona Strugar Mitevska («God Exists, Her Name Is Petrunya») die zukünftige Mutter Teresa schwankend zwischen spiritueller Loyalität und menschlicher Zuneigung.
Sa, 24. Januar, 20.15 Uhr: Im Anschluss an die Vorstellung Regiegespräch mit Teona Strugar Mitevska.
Silent Rebellion (À bras-le-corps) / Filmgespräch mit Marie-Elsa Sgualdo (Regie) und Lila Gueneau (Protagonistin)
Spielfilm von Marie-Elsa Sgualdo mit Lila Gueneau (Emma), Grégoire Colin (Robert), Thomas Doret (Paul), Aurélia Petit (Élise), Sandrine Blancke (Alice) u.a.
CH/Belgien/Frankreich 2025, DCP, F/d, 96’, ab 16 Jahren
Zweiter Weltkrieg im Schweizer Jura: Die 15-jährige Emma ist im Haushalt des Dorfpfarrers angestellt, der die wissbegierige junge Frau fördert. Mit dem eben gewonnenen Tugendpreis wird sogar eine Ausbildung greifbar. Abrupt enden die guten Aussichten, als Emma vergewaltigt und schwanger wird. Mutig stellt sich die junge Frau der Enge des protestantischen Dorfes entgegen und sucht einen selbstbestimmten Weg in die Freiheit.
Fr, 30. Januar, 20 Uhr: Im Anschluss an die Vorstellung Filmgespräch mit Marie-Elsa Sgualdo (Regie) und Lila Gueneau (Protagonistin), moderiert von Jela Hasler (Filmemacherin).
Qui vit encore (Who Is Still Alive) / Regiegespräch mit Nicolas Wadimoff
Dokumentarfilm von Nicolas Wadimoff
CH/Frankreich/Libanon 2025, DCP, Arab/d/e, 114’, ab 16 Jahren
In weisser Farbe auf schwarzem Boden sind schematisch die Umrisse von Gaza aufgezeichnet mit seinen Städten, Lagern und Stadtteilen. Neun Flüchtlinge, die Gaza verlassen konnten, positionieren sich darauf und erzählen von ihrem früheren Leben, zu dem der Verlust von geliebten Menschen und unterdrückte Existenz gehören. Mit seinem Film schlägt Regisseur Nicolas Wadimoff eine Brücke zwischen dem Intimen und dem Kollektiven – ein Aufruf zur Menschlichkeit.
Do, 5. Februar, 19.30 Uhr: Im Anschluss an die Vorstellung Regiegespräch mit Nicolas Wadimoff, moderiert von Regula Bochsler (Historikerin, Journalistin).
Lydia – Aufzeichnungen aus dem Irrenhaus / Regiegespräch mit Stefan Jung
Dokumentarfilme von Stefan Jung mit Anja Andersen Rüegg (Lydia) u.a.
CH 2026, DCP, D, Farbe + s/w, 68’
In Rom will Lydia Welti-Escher 1889 ein neues Leben an der Seite eines Künstlers beginnen. Doch dies wird vom Umfeld der vermögenden Politiker- und Unternehmerstochter verhindert: Der von ihr verlas- sene Ehemann sorgt dafür, dass sie in eine Irrenanstalt eingewiesen wird. Ein bewegender Dokfilm über eine eigenständige Frau, die gegen gesellschaftliche Zwänge kämpfte; eindrücklich erzählt anhand ärztlicher Protokolle aus der psychiatrischen Klinik.
So, 8. Februar, 11 Uhr: Im Anschluss an die Vorstellung Regiegespräch mit Stefan Jung, moderiert von Stephanie Werder (Kino Cameo).
Blame / Regiegespräch mit Christian Frei
Dokumentarfilm von Christian Frei
CH 2025, DCP, E/d + deutsches Voiceover, 123’, ab 16 Jahren
Nach jahrelanger Forschung in entlegenen Fledermaushöhlen geraten drei Wissenschaftler:innen wäh- rend Covid-19 in den Fokus der Politik und schwerer Anschuldigungen. Zhengli Shi, Linfa Wang und Peter Daszak hatten bereits 2005 vor der Pandemiegefahr durch SARS-Erreger in Fledermäusen gewarnt, wurden jedoch überhört und müssen sich nun rechtfertigen. Eine Reflexion über die Beziehungen zwischen Wissenschaft, Politik und Medien.
Fr, 20. Februar, 19.30 Uhr: Im Anschluss an die Vorstellung Regiegespräch mit Christian Frei, moderiert von Annina Wettstein (Festivalkuratorin).
Trenque Lauquen / Einmalige Spezialvorstellung
Spielfilm von Laura Citarella mit Laura Paredes (Laura), Ezequiel Pierri (Ezequiel), Rafael Spregelburd (Rafa), Elisa Carricajo (Elisa Esperanza), Verónica Llinás (Romina) u.a.
Argentinien/Deutschland 2022, DCP, Sp/d, 260’
Laura, eine junge Biologin aus Buenos Aires, kommt für einen Forschungsauftrag in die Provinzstadt Trenque Lauquen – und verschwindet. Während sich ihr Lebensgefährte und ein Mitarbeiter auf die Suche nach ihr machen, hält eine unheimliche Entdeckung im See des örtlichen Parks die Menschen in Atem. Laura Citarella, Mitglied des argentinischen Filmkollektivs El Pampero Cine («La flor»), verbindet Detektivgeschichte, Liebesfilm, Film noir und Mysterydrama zu einem lynchesken Erlebnis.
So, 22. Februar, 14 Uhr: 260-minütige Filmreise, zur Stärkung Empanadas in der Pause.
The Sense of Tuning / Einführung von Jasmin Meier (Vorstand SIA)
Dokumentarfilm von Ila Bêka und Louise Lemoine
Frankreich/Indien 2023, DCP, E/e, 98’
«The Sense of Tuning» ist ein Porträt des indischen Architekten und Designers Bijoy Jain, der in Mumbai aufwuchs und nach Studium und Arbeitsjahren in den USA und in England 1995 nach Indien zurückkehrte und 2005 das Studio Mumbai Architects gründete. Die indische Landschaft, die lokalen Ressourcen und Materialien spielen eine Schlüsselrolle in seinen Projekten. Konzipiert wie eine spontane Skizze, geht der Film auf die Sensibilität des Architekten ein und beleuchtet, wie seine Wahrnehmung von der Resonanz des Raums genährt wird.
Als performatives Kinoerlebnis konzipiert, fängt dieser Film die Alchemie einer Begegnung zwischen Bijoy Jain und Bêka & Lemoine ein – zwölf Stunden intensiven Umherstreifens, die uns in die vitale Energie der Strassen von Mumbai eintauchen lassen. Mit visuellen Notizen, die in der Intimität des Studios entstanden sind, Beobachtungen informeller Taktiken der Stadt und Besuchen von Produktionsstätten zeigt der Film, wie eng Bijoy Jains Arbeit mit der Stadt Mumbai verbunden ist, die ihm unendliche Ressourcen und Inspiration bietet.
Mi, 18. März, 19 Uhr: Vor dem Film Einführung von Jasmin Meier (Vorstand SIA).
Eine Kooperation mit dem SIA (Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein).