Spielfilm von Leonardo Di Costanzo, mit Toni Servillo (Gaetano Gargiulo), Silvio Orlando (Carmine Lagioia), Fabrizio Ferracane (Franco Coletti) u.a.
Italien 2021, DCP, I/d, 117’, ab 12 (14) J.
Ein altes Gefängnis in den Bergen ist dem Verfall nahe und steht kurz vor der Schliessung. Die übrig gebliebenen Häftlinge und Beamten warten auf ihre Verlegung. Nach und nach scheinen die üblichen Gefängnisregeln immer weniger Sinn zu machen und Spannungen kommen auf. Zwischen dem leitenden Wärter Gaetano und dem seit langer Zeit einsitzenden Mafioso Carmine bricht ein Machtkampf um die Kontrolle über das Gefängnis aus. Bekannt für seine Dokumentarfilme, inszenierte Leonardo Di Costanzo erstmals einen Spielfilm. In dem packenden Kammerspiel brillieren die beiden italienischen Schauspielgrössen Toni Servillo und Silvio Orlando.
«Einer der besten Filme beim Festival in Venedig. (…) ‹Ariaferma› ist tatsächlich kein Film über das Gefängnissystem, sondern über die Dynamik, in der Macht entsteht. Das führt auf der Leinwand zu einer unmerklichen Spannung: Der Zuschauer weiss nie, was passieren wird, genau wie die Figuren im Film. Der Diskurs ist dabei niemals didaktisch, sondern wird durch ein Spiel von Räumen dargestellt, in dem Regie und Darstellung hervorragend ineinander übergehen. Zum ersten Mal arbeitet Di Costanzo mit namhaften Schauspielern und holt das Beste aus ihnen heraus. Silvio Orlando und Toni Servillo werden in kontrastierenden Bildern dargestellt und sind fast nie in derselben Einstellung zu sehen. Sie duellieren sich mit ihren Blicken: Orlando erscheint so flüchtig wie ein melancholischer Teufel, Servillo bemüht sich, ihm direkt ins Gesicht zu schauen, um seine eigene Unsicherheit nicht zu verraten. Aber verpassen Sie nicht seinen verwirrten Blick in der letzten Szene.» (Emiliano Morreale, La Republica)
Sa, 10. Dez., 20.15 Uhr: Einführung auf Italienisch (mit deutscher Schrifttafel) von Manlio und Denise Sorba, Società Dante Alighieri, Winterthur.