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In den Gängen

Trailer

Spielfilm von Thomas Stuber, mit Franz Rogowski, Sandra Hüller, Peter Kurth, Andreas Leupold, Michael Specht, Ramona Kunze-Libnow u.a.

D 2018, DCP, 125', D/f, ab 14 J.

Kragen richten, Ärmel nach vorne krempeln, Stift in die Jackentasche und rein in die Gänge – «Frischling» wird er genannt, der Neue, der im Grossmarkt arbeitet. Die Rede ist von Christian, einem jungen, wortkargen Mann. Ausgerüstet mit einem blauen Kittel, drei Kulis und einem Namensschild, taucht er an seinem ersten Arbeitstag schweigend in ein unbekanntes Universum aus langen Gängen und endlosen Regalen ein. Bruno aus der Getränkeabteilung nimmt sich ihm an, trainiert mit ihm das Gabelstaplerfahren und wird zum väterlichen Freund; und dann ist da auch noch Marion aus der Süsswarenabteilung.

«In den Gängen» ist ein Film über Menschen, für die der Grossmarkt der letzte Auffangort bedeutet. Im kühlen Setting entwickelt sich unter den einfachen Angestellten eine zwischenmenschliche Wärme, die ans Herz geht. Eingeteilt ist der Film in drei Kapitel, betitelt nach den drei Hauptfiguren Christian, Marion und Bruno – gespielt von Franz Rogowski, Sandra Hüller und Peter Kurth.

«Allein schon die Ensem­ble­leis­tung, das dichte, intensive Spiel von Hüller, Kurth und Rogowski macht es leicht, Stubers Film zu mögen, mit jeder Minute mehr und immer neugie­riger in das fragile, aber zarte Bezie­hungs­ge­flecht von Menschen einzu­dringen, um die sich sonst niemand kümmert, die kaum einmal in Erzäh­lungen, geschweige denn in Filmen auftau­chen. (…) Mit einer über weite Strecken sprach­losen Inten­sität, einer bis in die Poren krib­belnden Authen­ti­zität – allein die Details der Grossmarkt-Umkleide oder das Interieur von Kurts Haus sind Meis­ter­leis­tungen detail­ver­liebter Recherche und ethno­gra­fi­scher Neugier – und über musi­ka­li­sche Unter­ma­lungen, die von Kubricks ‹An der schönen blauen Donau› über den Blues von Son House bis zum Pop von Son Lux reichen, gelingt Stuber fast so etwas wie ein univer­selles Poesie­album des Abgrunds zu erschaffen (…)». (Axel Timo Purr, artechock)