Kuessipan

Die beiden Mädchen Mikuan und Shaniss wachsen zusammen in einer Innu-Gemeinde in Québec auf. Als beste Freundinnen schwören sie sich, immer füreinander da zu sein. Als sich Mikuan in einen weissen Jungen verliebt und von einem Leben ausserhalb des Reservats träumt, erhalten die Freundschaft und die Beziehung zur Familie Risse. Über die Geschichte einer auf die Probe gestellte Freundschaft hinaus erforscht der Film die Bedeutung von Freiheit in unterschiedlichen Facetten: in der Beziehung zum Territorium, zu anderen Menschen und zu Hoffnungen für die Zukunft.

«Kuessipan» bedeutet «Du bist am Zug» oder «Du bist dran». Für die Autorin des gleichnamigen Buches, Naomi Fontaine, sollen in erster Linie die Innus an der Reihe sein, losegelöst von Vorurteilen zu existieren. Für die Rollenverteilung liess die Regisseurin Myriam Verreault Menschen aus der Innu-Community vorsprechen, die sich und ihr Leben auch ohne schauspielerische Vorkenntnisse am besten verkörpern können. 

Sharon Fontaine-Ishpatao, die Hauptdarstellerin Mikuan, meint zum Entstehungsprozess von «Kuessipan»: «Dieser Film hat mir Hoffnung und Zuversicht gegeben. Ich hoffe, dass er die Art und Weise verändert, wie andere Menschen indigene Menschen sehen. Lasst uns mit den Stereotypen aufräumen. Am Casting wollte ich wirklich nicht vorsprechen. Ich glaubte, es sei nur eine weitere Version der gleichen alten Geschichte und ich fürchtete, dass man mich dazu brächte, diese traurige Gestalt zu spielen, eine hübsche Pocahontas. Aber Kuessipan ist authentisch, genau wie seine Darstellenden. Jede und jeder Mitwirkende hat das Beste von sich gegeben. Allen, die den Film sehen, wünsche ich, dass er sie genauso bewegt, wie er mich bewegt hat. Ich fühle mich wirklich geehrt, Teil eines so von Herzen kommenden Projekts gewesen zu sein.»