Spielfilm von Elie Grappe, mit Anastasia Budiashkina (Olga), Sabrina Rubtsova (Sasha), Caterina Barloggio (Steffi), Thea Brogli (Zoé), Jérôme Martin (Adrien) u.a.
Schweiz/Frankreich 2021, DCP, OV/d/f, 85’, ab 12 Jahren
Die 15-jährige Ukrainerin Olga lebt im Exil in der Schweiz. Fokussiert trainiert die talentierte Turnerin, um sich einen Platz in der Nationalmannschaft zu sichern. Doch dann kommt es Ende 2013 in Kiew zum Euromaidan-Aufstand, in den unvermittelt alle ihr wichtigen Menschen verwickelt sind. Die Umbrüche in der alten Heimat wirken sich auch auf ihre Leidenschaft, das Kunstturnen, aus. Sie gerät zusätzlich in ein Dilemma, da sie für die Aufnahme ins Schweizer Team dessen Nationalität annehmen müsste und die Ukraine eine Doppelbürgerschaft nicht zulässt. Präzise, stilsicher und mit Anmut zeichnet der Regisseur Elie Grappe das Leben seiner Protagonistin und inszeniert ihren moralischen Konflikt zeitgemäss und berührend für die grosse Leinwand.
«Olga» wurde im Sportzentrum Magglingen mit Athletinnen des Schweizer und des ukrainischen Teams gedreht. Auch Anastasia Budiashkina, die Olga verkörpert, ist Eliteathletin und kennt die Risiken des Trainings und das Spektakel einer Meisterschaft. Spürbar wird auch die Diskrepanz der jungen Sportlerinnen zwischen dem Ideal der Perfektion und ihrem Leben ausserhalb der Sportwelt: emotionale Teenager mit Stärken, Ängsten und widersprüchlichen Wünschen.
Der Regisseur Elie Grappe wurde 1994 in Lyon geboren, wo er für zehn Jahre Klassische Musik studierte, bevor er 2011 zum Filmstudium an der École Cantonale d'Art de Lausanne (ECAL) wechselte. Sein erster Langspielfilm «Olga» erhielt an den letzten Filmfestspielen in Cannes mit dem Prix SACD in der Semaine de la Critique grosses Lob. Bei den diesjährigen Academy Awards ging «Olga» für die Schweiz ins Rennen als bester internationaler Film. Weitere Nominierungen: Schweizer Filmpreis 2022 – Bester Spielfilm, bestes Drehbuch und bester Ton.
Zusatz zu «Olga» vom Verleih Cineworx: Gutes Kino wird irgendwann von der Realität eingeholt, doch nur selten geschieht dies so unmittelbar und dramatisch wie mit Elie Grappes berührendem Spielfilm «Olga». Wir sind erleichtert, dass seine Protagonistin, die Turnerin Anastasia Budiashkina in Sicherheit und bald auf dem Weg in die Schweiz ist. Zugleich blicken wir fassungslos auf die Entwicklung in der Ukraine, wo so viele Menschen zur Zeit um ihr Leben und ihr Land fürchten müssen. Wer spenden möchte, dem*der legen wir den von der ukrainischen Produzentin Olena Yershova und dem Schweizer Verleiher und Produzenten Pascal Traechslin gegründeten Verein Support Ukraine ans Herz, der vom Krieg betroffene Menschen in der Ukraine direkt unterstützt.