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Shinji Somai Re-Edition

Shinji Somai hat als einflussreichster Filmemacher der 1980er- und 1990er-Jahre in Japan Regisseure wie Kiyoshi Kurosawa, Hirokazu Kore-eda und Ryusuke Hamaguchi geprägt. In seinen Filmen, die zu den schönsten japanischen Produktionen dieser Zeit zählen, setzte er einen Akzent auf Jugendliche und deren Übergangsstadium ins Erwachsenenleben. Mit grossem Mitgefühl zu seinen Protagonist:innen bringt er deren innere turbulente Stimmung und jugendliche Energie mit eigenen stilistischen Mitteln auf die Leinwand. Zwei seiner Filme liegen neu restauriert vor – die beiden Klassiker «Typhoon Club» und «Moving» laden ein zu Wieder- oder Neuentdeckungen.

«Der Kritiker Shigehiko Hasumi meinte einmal, dass der japanische Filmemacher Shinji Somai – der 2001 im Alter von 53 Jahren starb, nachdem er 13 Spielfilme gedreht hatte – ‹das fehlende Bindeglied zwischen dem Ende des japanischen Studiosystems und dem Aufstieg des unabhängigen Filmemachens› sei. In seinen einfühlsamen Darstellungen von Einsamkeit und Entfremdung ist der Einfluss von Somai auf die Werke mehrerer jüngerer japanischer Regisseure tatsächlich deutlich erkennbar. Obwohl er in verschiedenen Genres arbeitete und auch einige Filme mit älteren Hauptdarsteller:innen realisierte, drehen sich die meisten seiner Filme um junge Menschen, die Riten des Übergangs durchlaufen. Diese können sich entweder in sehr bekannten oder völlig abwegigen Szenarien abspielen. Immer aber fangen sie ein greifbares Gefühl der Adoleszenz ein, ohne die Vorurteile einer erwachsenen Perspektive zu übernehmen.» (Josh Slater Williams, BFI)

Moving (Ohikkoshi) Ticket
Typhoon Club (Taifu kurabu)
Moving (Ohikkoshi)
Typhoon Club (Taifu kurabu)