Spielfilm von Manuela Martelli, mit Aline Kuppenheim (Carmen), Nicolás Sepúlveda (Elías), Hugo Medina (Padre Sánchez) u.a.
Chile 2022, DCP, Sp/d/f, 95’
Chile 1976: Die 50-jährige Hausfrau Carmen lebt mit ihrem Mann Miguel, einem erfolgreichen Arzt, und den erwachsenen Kindern zur Zeit der Militärdiktatur unter Pinochet in Santiago. Als sie in eine kleine Küstenstadt fährt, um die Renovierungsarbeiten des Sommerhauses zu überwachen, wird sie von Padro Sánchez aufgesucht, der sie aufgrund ihres Engagements für gemeinnützige Projekte in der Kirche kennt. Der Priester gelangt an sie mit der Bitte, einen jungen, verletzten Widerstandskämpfer zu pflegen, der sich verstecken muss. In ihrem fesselnden Debüt betrachtet die Regisseurin Manuela Martelli das Leben einer Frau, die – fern ihrer bisherigen gutbürgerlichen Existenz – unvermittelt anderer Lebensrealitäten gewahr wird.
Manuela Martelli, die 2004 in «Machuca» als Schauspielerin begeisterte, hat in ihrem Spielfilmdebut ein dicht gestaltetes, sorgsam erzähltes und gefilmtes Stimmungsbild aus einem Land gedreht, in dem Menschen unter einer Diktatur leben müssen und nie wissen, wem sie trauen können und wem nicht.