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Animal Kingdom

Trailer

Spielfilm von Thomas Cailley, mit Romain Duris (François), Paul Kircher (Émile), Adèle Exarchopoulos (Julia), Tom Mercier (Fix), Billie Blain (Nina Moktari) u.a.

Frankreich 2022, DCP, F/d, 128’

Fluguntaugliche Harpyien flattern durch den Wald, menschliche Oktopoden schleimen im Supermarkt die Fischtheke voll, ein kindliches Chamäleon klammert sich an einen Baumstamm und macht Mimikry. Täuschend echt wirken diese Mischwesen, die von der Gesellschaft ausgegrenzt und verfolgt werden. Auch die Mutter des 16-jährigen Émile verwandelt sich in ein katzenartiges Wesen. Sie versteckt sich mit anderen transformierenden Menschen im Wald. Émile und sein Vater begeben sich auf eine Reise, um sie zu retten. Bald bemerkt Émile auch an sich Anzeichen einer Verwandlung und ringt mit den neuen Kräften und Gelüsten, die diese mit sich bringt. 

Eine in satten Farben und unendlichen Grüntönen gehaltene Mischung aus konventioneller zeitgenössischer Superhelden-Erzählung und anspruchsvollem Jugendfilm, der vor allem in der Zeichnung des Generationenkonflikts und der jugendlichen Gefühlsunsicherheit sensible Szenen gelingen. 

«Body-Horror und Ecofic­tion gehen einher mit klas­si­schen Themen wie Vater und Sohn, Coming-of-Age und Erwachen der Sexua­lität. Die Hetzjagd auf die ‹Bestien› ist vorder­gründig eine poli­ti­sche Parabel über Frem­den­feind­lich­keit, der eine utopische Vision vom fried­li­chen Zusam­men­leben der Arten entge­gen­ge­setzt wird. Das Tierreich der Animalia kann als anti­spe­zi­es­ti­sches Plädoyer des ‹becoming with›, des Gemeinsam-Werdens mit den ‹companion species›, den ‹Art-Genossen› im univer­salen Sinne von Donna Haraway begriffen werden. Es sind somit viele Inter­pre­ta­tions-Angebote, die der Film macht, und das mag in der Vielfalt unent­schieden und unver­bind­lich wirken. Doch faszi­niert letztlich die unver­krampfte Weise, in der Cailley Genre- und Autoren­film zu einer erfri­schenden Einheit verknüpft. Dazu trägt die Art und Weise bei, wie der Film gemacht ist. Und gerade die tier­mensch­li­chen Misch­wesen über­zeugen durch enorme sinnliche Anschau­lich­keit.» (Wolfgang Lasinger, artechock)

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