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Barton Fink

Trailer

Spielfilm von Ethan und Joel Coen, mit John Turturro, John Goodman, Judy Davis, Steve Buscemi u.a.

US 1991, 116’, Digital HD, OV/d

Barton Fink ist ein junger Drehbuchautor, der 1941 nach einem Achtungserfolg in einem New Yorker Broadwaytheater nach Hollywood gerufen wird. Eher widerwillig nimmt er das Angebot in Anbetracht der attraktiven Gage letztlich erfreut an. Die «Traumfabrik» allerdings manifestiert sich zu seinem Entsetzen als all das, was er zuvor bereits befürchtete. Seine Autorschaft als solche interessiert da niemanden – wie alle muss er im Tempo des Fliessbandbetriebs produzieren, was sich zu Geld machen lässt. Diese Umstände stürzen Fink in eine tiefe Schaffenskrise, die er zunächst mit Hilfe seines Zimmernachbarn im Hotel und mit der seines ehemaligen Idols überwinden möchte. Doch auch den scheinbar gut gesinnten Figuren sind in dieser skurrilen Geschichte nicht zu trauen – die Schlinge um Finks Hals zieht sich zu, bis die Eskalation nicht mehr zu vermeiden ist.

Barton Fink gewann 1991 als bisher einziger Film die drei grossen Preise (Goldene Palme, Regie und Darsteller) in Cannes und ist eine der zynischsten Abrechnungen mit der Skrupellosigkeit des kommerzorientierten Systems des klassischen Hollywoodkinos. Der Film oszilliert zwischen Komödie, Branchen-Satire, Action-Thriller und Horrorfilm und folgt damit einer postmodernen Logik: Es kann keine Neuerfindung einer filmischen Gattung mehr geben, alle Gattungen sind erprobt und als Chiffren im kollektiven Gedächtnis des Publikums verankert. Die Coen Brothers gehen mit dieser These spielerisch und genussvoll um: Schon nach kürzester Zeit im Plot ist eindeutig, dass sich das Publikum – dem Protagonisten nicht unähnlich – nicht auf seine Erfahrungen verlassen kann und einigen, auch bösen, Überraschungen schutzlos ausgeliefert ist.


Barton Fink
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