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Becoming Giulia

Trailer

Dokumentarfilm von Laura Kaehr

Schweiz 2022, DCP, OV/d/f, 103’

Nach kurzer Pause wegen der Geburt ihres Kindes kehrt die junge Mutter Giulia Tonelli als Solotänzerin ans Opernhaus Zürich zurück. Schafft sie den Spagat zwischen der wettbewerbsorientierten Welt einer Elite-Ballettkompanie und ihrem «neuen» Familienleben? Von 2019 bis 2021 fängt die Doku den Mikrokosmos des Opernbetriebs ein und begleitet Giulia beim harten Training und auf dem Weg zurück auf die Ballettbühne.

Über drei Jahre hinweg gedreht, blickt Regisseurin Laura Kaehr in Alltag und Proberäume und führt das Publikum mit den visuell beeindruckenden Breitbildaufnahmen von Felix von Muralt und Stéphane Kuthy die Schönheit des Balletts vor Augen und gleichzeitig die enorme harte Arbeit, die dahintersteckt. Dass es der Regisseurin gelingt, Vertrauen aufzubauen und Szenen aufzunehmen, wie sich Tänzer*innen in den Gängen des Opernhauses austauschen und beschweren, liegt wohl daran, dass sie selbst Tänzerin ist. Festgehalten werden auch die Momente, in denen Giulia über kommende Perspektiven reflektiert, da sie die gängigen Rollen in Stücken wie «Romeo und Julia» oder «Der Nussknacker» leid ist. Die Begegnung mit der britischen Choreografin Cathy Marston ist für beide Frauen eine Offenbarung. Denn wenn es zu einem Umbruch in der Darstellung der Ballettänzerinnen kommen soll, werden wohl Choreografinnen die treibende Kraft sein.

«Becoming Giulia» ist am Zurich Film Festival mit dem Publikumspreis ausgezeichnet worden.

So, 26. März, 11 Uhr: im Anschluss an die Vorstellung Regiegespräch mit Laura Kaehr, moderiert von Stefanie Olbort (Choreografin).