Spielfilm von Małgorzata Szumowska, mit Maja Ostaszewska, Justyna Suwala, Ewa Dałkowska, Tomasz Ziętek, Małgorzata Hajewska-Krzysztofik, Ewa Kolasińska, Janusz Gajos u.a.
PL 2015, 90', DCP, OV/df
Knochige Körper magersüchtiger Mädchen, nicht mehr vorhandene Körper verstorbener Menschen oder leblose von Leichen: Das Körperliche spielt im Film der polnischen Regisseurin Malgorzata Szumowska eine zentrale Rolle. Mit Körpern hat auch der Untersuchungsrichter Janusz tagtäglich zu tun (Janusz Gajos, bekannt aus polnischen Klassikern von Andrzej Wajda oder Krzysztof Kieslowski). Ein Mensch, der am Tatort jedes Detail analysiert und den so leicht nichts erschüttern kann, der jedoch der Anorexie seiner Tochter Ola hilflos gegenübersteht. Aus Sorge um ihren Zustand lässt er sie in eine Klinik einweisen, wo Vater und Tochter auf die Psychologin Anna treffen. Diese macht bald klar, dass die beiden den Tod der Mutter und Ehefrau nicht überwunden haben. Sie selber sieht sich als Medium, das mit Verstorbenen kommunizieren kann...
«Body» ist eine Erzählung dreier in Warschau lebenden Menschen und eine Geschichte über Verluste, die einen fast zerreissen. Allen sozialdramatischen Anklängen zum Trotz bleibt der Film dabei ungeheuer komisch, ohne je ins Alberne zu kippen. Herausragend ist das Ende – es setzt, wie das idealerweise der Fall ist, alles noch einmal in ein neues Licht.
«‹Body› von Małgorzata Szumowska – diesen absolut grandiosen Film muss man sehen. Er trägt einen durch den Herbst.» (Adam Soboczynski, Die Zeit Nr. 43/2015, 22. Oktober 2015; ganzer Artikel: hier)
Auszeichnung an der Berlinale 2015 mit dem silbernen Bären für die beste Regie.