Dokumentarfilm von Nina Menkes
USA 2021, DCP, E/d/f, 108’, ab 16 Jahren
Bis heute sind viele erfolgreiche Filmproduktionen durch den «male gaze», den männlichen Blick, bestimmt. Bereits in den 1970er-Jahren analysierte die Filmwissenschaftlerin Laura Mulvey, mit welchen filmischen Mitteln der weibliche Körper auf der Leinwand sexualisiert wird. Der Film zeigt anhand zahlreicher Filmbeispiele und Interviewsequenzen, wie der Genuss dieser Bildwelten das patriarchale System festigt, dem sie entspringen.
Was bedeutet es zum Beispiel, wenn Frauenkörper immer wieder nicht als Ganzes, sondern fragmentiert gezeigt werden, weichgezeichnet und schlecht ausgeleuchtet? Die Regisseurin Nina Menkes, die das Publikum durch den Film führt, macht deutlich: Gesellschaftliche Machtverhältnisse spiegeln sich nicht nur auf der Ebene der Story, sondern auch in vom Publikum unbewusster wahrgenommenen Regie-Entscheiden wie der Wahl der Kameraeinstellung, der Beleuchtung bis hin zum Sounddesign. Dabei ist Fiktion nicht einfach unschuldig: Der Film wirft die Frage auf, welchen Einfluss die Tatsache, dass Frauenfiguren im Film oft aus Männerperspektive dargestellt werden, auf die Realität hat.
Der Film feierte seine Weltpremiere auf dem Sundance Film Festival 2022 und lief im gleichen Jahr an der Berlinale in der Sektion Panorama.
Fr, 8.12., 18 Uhr: Im Anschluss Apéro und Diskussionsrunde mit dem feministischen Kollektiv Winterthur. Eine Veranstaltung im Rahmen von «16 Tage gegen Gewalt an Frauen».