Spielfilm von Terry Gilliam, mit Jonathan Pryce, Robert De Niro, Katherine Helmond, Ian Holm, Bob Hoskins u.a.
GB 1985, Digital HD, OV/d, 142', ab 16 J.
Als Rädchen im Getriebe – so fühlt sich Sam Lowry, ein schüchterner Angestellter beim «Ministry of Information», in einer kafkaesk dystopischen Welt. Als durch einen Druckfehler ein folgenschwerer Polizeieinsatz ausgelöst und ein Familienvater brutal gefoltert wird, beginnt er, das engräumige System zu hinterfragen und mit Hilfe von Träumereien einer geharnischten Engelsgestalt zu überwinden. Aber wie lange kann er sich dem rigorosen Staat entziehen, ehe den Fluchtgedanken die Flügel gestutzt werden?
«Nach ‹Jabberwocky› und ‹Time Bandits› wollte Monty-Python-Mitglied Terry Gilliam mit seinem dritten Film ‹Brazil› ganz hoch hinaus – wie sein Held Sam Lowry. Sein ehrgeiziges und verschrobenes Werk passte aber nicht in die Schubladen des Hollywood-Systems, und so kam es zwischen Gilliam und dem Verleiher 20th Century Fox zu einem legendären Rechtsstreit. Der Film wurde gekürzt und unzulänglich vermarktet. Das Ergebnis ist dennoch ein Kultfilm par excellence geworden: Gilliams phantastische Bilderwelt führt das Klaffen zwischen Schein und Sein, Wirklichkeit und Vorstellung auf komische und zugleich beunruhigende Weise vor Augen. Der klassische Südsee-Ohrwurm ‹Brazil› wird zum Symbol für all die eskapistischen Träume, welche die Bürger der Bürokratie in ihrer unglücklichen Existenz bei Laune halten sollen oder ihnen im Einzelfall tatsächlich die Flucht ermöglichen.» (SRF Kultur)