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Camille

Trailer

Spielfilm von Boris Lojkine, mit Nina Meurisse (Camille), Fiacre Bindala (Cyril), Bruno Todeschini (Mathias), Grégoire Colin (François), Augustin Legrand (Stol), Ousnabee Zounoua (Leila) u.a.

Zentralafrikanische Republik 2019, DCP, OV/d/f, 90’, ab 16 J.

Die Französin Camille Lepage (*1988) wollte nach ihrem Journalismusstudium das Leben von Menschen in wenig beachteten Konfliktgebieten sichtbar machen. Eine erste Reise in den Südsudan bestärkt sie in ihrem Engagement: «Ich kann nicht akzeptieren, dass die Tragödien der Menschen stillgeschwiegen werden, nur weil niemand damit Geld verdienen kann.» 2013 reist die junge Frau in die Zentralafrikanische Republik (CAF), um den eben ausgebrochenen Bürgerkrieg fotografisch festzuhalten. In der Hauptstadt Bangui knüpft sie schnell Kontakte zu Student*innen ihres Alters, die sie in ihre Realität einführen. Als die Gewalt drei Monate später eskaliert, fotografiert Camille die Opfer des Massakers in einem Leichenschauhaus und kann die Bilder an eine französische Zeitung verkaufen. Weihnachten 2013 verbringt sie ausgelaugt zuhause; dass sie aber zurückkehren wird, steht ausser Frage. Bei ihrer nächsten Ankunft begleitet die 26-Jährige junge Kämpfer, und kommt in einem Hinterhalt ums Leben. Basierend auf wahren Begebenheiten werden Camilles letzte Monate erzählt – ein Film, der die Ambivalenz der Kriegsfotografie verdeutlicht.

«Dass er den Vornamen seiner Heldin als Titel für den Film nahm, lässt bereits die zurückhaltende Vorgehensweise von Boris Lojkine erahnen. Mit derselben Würde, mit der er das tragische Schicksal eines Landes und seiner Bewohner beschreibt, erzählt er auch die wahre Geschichte von Camille, einer jungen Frau, die mit seltener Intensität lebt, die Welt wahrnimmt und verzweifelt die Konflikte und Dramen von Schwarzafrika ins Bewusstsein zu rücken versucht, die der Westen nur zu gerne ausblendet.» (Victor Bournérias, Locarno Film Festival)

«Camille» erhielt am Filmfestival Locarno 2019 den Publikumspreis für die auf der Piazza Grande – ausserhalb des Wettbewerbs – gezeigten Filme. Die Arbeit von Kriegsfotografinnen wird aktuell im Fotomuseum Winterthur thematisiert: Die Ausstellung «Fotografinnen an der Front – Von Lee Miller bis Anja Niedringhaus» widmet sich der Bildberichterstattung aus internationalen Kriegen und Konflikten, entstanden zwischen 1936 und 2011. 

Camille
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