Spielfilm von Anne Zohra Berrached, mit Canan Kir (Asli Bildgin), Roger Azar (Saeed Awad), Darina Al Joundi (Suleima) u.a.
Deutschland/Frankreich 2021, DCP, OV/d/f, 122’, ab 12 J.
Die deutsch-türkische Wissenschaftsstudentin Asli lernt Mitte der 1990er-Jahre an einer WG-Party den charismatischen Saeed kennen. Obwohl Aslis Mutter gegen die Beziehung mit dem aus dem Libanon stammenden Austauschstudenten ist, heiraten die beiden heimlich in einer Moschee. Asli versucht zwischen Selbstbestimmung, ihrem traditionellen Elternhaus und ihrer aufopfernden Liebe ihren Weg zu finden. Doch die wunderbar inszenierten Momente voller Leichtigkeit in dieser jungen Liebe sind nicht von Dauer. Die allmähliche Wandlung des jungen Mannes wird konsequent aus der Perspektive von Asli – oder der «Copilotin», wie sie zu Anfang des Filmes im von Saeed aus dem Off vorgelesenen Brief angesprochen wird – gezeigt. Mit «Liebe Copilotin» bedankt er sich für die fünf gemeinsamen Jahre. Es ist auch eine schwere Zeit, denn Saed verschwindet monatelang und trifft einen Entscheid, der die ganze Welt erschüttert.
Der Film ist gleichzeitig Geschichte einer Liebe und Untersuchung zu kulturellen Unterschieden, Wahrheit, Glaube, Vertrauen und Wahn. Nach «Zwei Mütter» und «24 Wochen» beweist Anne Zohra Berrached einmal mehr ihren besonderen Blick für das Private im Politischen und eine grosse Sensibilität im Umgang mit den Darsteller*innen. Canan Kir (Asli) und Roger Azar (Saeed), die beiden Hauptprotagonist*innen, überzeugen in fesselnden zwei Stunden mit Einfühlsamkeit und einer elektrischen Chemie zwischen den beiden.