Dokumentarfilm von Kaspar Kasics
CH 2018, DCP, 90‘, OV(Dialekt)/d, ab 14 J.
Im Angesicht des nahenden Todes blickt die Zürcher Psychologin Jacqueline von Kaenel zurück. Sie reflektiert ihre lebenslange Suche nach Identität und erkennt Zusammenhänge zwischen ihrer Jugend in Franco- Spanien mit einer adligen, herrschsüchtigen Mutter, ihrer Heirat mit einem machtvollen Mann und ihrem Versuch, eine perfekte Mutter zu sein.
Der Film ist in der Wahl seiner Mittel zurückhaltend. Neben den das subjektive Erleben reflektierenden Zeichnungen von Anja Kofmel, kontrastiert Kasics die Talking-Head-Aufnahmen mit Familienfotos. Die Diskrepanz zwischen Stimme und Bild könnte grösser kaum sein: Jacqueline von Kaenel lässt in ihren Erzählungen zum Vorschein kommen, was die glücklichen Familienfotos verschweigen. «Das ist eben auch das Schöne, dass man mit der Erinnerung und den Gedanken einfach herumsausen und weit weg gehen kann, auch wenn man nur zwei Quadratmeter Platz hat.» (Jacqueline von Kaenel)
«Über das persönliche (...) Schicksal der Protagonistin hinaus zeugt der Film von Beispielhaft-Universellem: Wie Leid wirken kann in einem System der Unterdrückung. Und wie man im besten Fall aus ihm hinausfindet.» (Urs Hangartner, Kultur-Tipp)
Fr, 6. April, 20.15 Uhr: Im Anschluss an den Film Regiegespräch mit Kaspar Kasics.