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Das Leben vor dem Tod

Trailer

Dokumentarfilm von Gregor Frei, mit Goffredo Frei, Armin Gloor, Gregor Frei

CH 2018, DCP, 107', Dialekt (OV)/d/f, ab 14 J.

Zwei ältere Deutschschweizer Männer leben in einem verlassenen Dorf im Tessin. Der eine ist Goffredo Frei, der Vater des Regisseurs und ehemaliger Werklehrer aus dem Kanton Bern. Seit seiner Pensionierung lebt er in einem Haus in Cumiasca und vertreibt die Zeit mit experimenteller Kunst. Der andere ist Armin Gloor, pensionierter Psychologe aus Zürich und Autor zahlreicher Bücher. Er lebt seit 18 Jahren in der stattlichen Villa, die er in Cumiasca erworben hat und ist Goffredos bester Freund in der Einsamkeit des Nordtessins. Mitte 60 kündigt er an, an seinem 70. Geburtstag seinem Leben mit Exit ein Ende setzen zu wollen. Bei der Frage nach dem selbst gewählten Todeszeitpunkt prallen zwei Welten aufeinander. Armins Argumente sind stringent und von tiefem Atheismus geprägt, während Goffredo intuitiver ist und den Entscheid seines Freundes nicht akzeptieren kann. Darf man den Todeszeitpunkt frei wählen?

Es war ursprünglich die Idee von Goffredo Frei gewesen, über und mit dem sterbewilligen Freund einen Film zu drehen und ihn von seinem Plan abzubringen. Sein Sohn Gregor, Absolvent der Lausanner Filmschule ECAL und 2015 als einer der Autoren des Kollektivfilms «Heimatland» bekannt geworden, hätte als Produzent und Mentor wirken sollen, doch irgendwann lief das Projekt aus dem Ruder. So nahm Gregor Frei die Regie in die Hand und thematisierte im Film gleich auch diesen «fliegenden Wechsel» von einem Regisseur zum anderen. Herausgekommen ist eine unter die Haut gehende Dokumentation, die vor dem Hintergrund der überwältigenden Natur des Valle Blenio in grösstmöglicher Radikalität über das Menschenrecht auf ein selbstbestimmtes Lebensende nachdenkt. 

Fr, 15. Juni, 20.15 Uhr: Q&A mit dem Regisseur Gregor Frei.

Das Leben vor dem Tod
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