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De la cuisine au parlement

Trailer

Dokumentarfilm von Stéphane Goël

Schweiz 2020, DCP, OV/d, 86’, ab 8 (12) J.

Der Weg «von der Küche ins Parlament» war für Schweizer Frauen steinig und lang – vier Generationen mussten dafür kämpfen, dass in der Abstimmung vom 7. Februar 1971 das männliche Stimmvolk den Frauen das Recht auf politische Mitbestimmung gewährte; zumindest auf nationaler Ebene. Dass dieser Prozess rund 100 Jahre dauerte, liegt auch in der direkt demokratischen Regierungsform der Schweiz. Nicht nur die Männer, sondern auch die jahrelang von der politischen Teilhabe ausgeschlossenen Frauen mussten Gleichberechtigung als menschliches Grundrecht aller begreifen und einfordern, um die geforderte Mehrheit der Bevölkerung für die Gleichstellung von Frau und Mann zu erreichen. Im Film, der den Kampf um gesetzliche Gleichstellung dokumentiert, kommen Politikerinnen zu Wort, die sich dem Diktat von Küche, Kinder und Kirche verweigerten und sich den Weg ins Parlament erkämpfen. Die erste Filmversion von 2011 ergänzte Stéphane Goël um eine halbe Stunde Filmmaterial, in dem auf amüsant-ironische Art der aktuelle Stand der Gleichstellung beleuchtet wird.

«Hätten in den Staaten, die solche Rechte früher schon einführten, nicht die Regierungen, sondern die Bürger entschieden, meint Elisabeth Kopp in Goëls Film, hätten sie dafür ähnlich lang gebraucht. Diese die Gemüter heftig bewegende Auseinandersetzung in der Schweiz ist gut dokumentiert und darauf baut Goëls Film auf. Ausgehend von Quellenmaterial – Wochenschauen, Fernsehbeiträgen, Dokumentarfilmen, Plakaten, Flyern, Fotos – wird die Auseinandersetzung um die Gleichstellung der Frau in der Schweiz chronologisch geschildert. Erläutert wird das Gezeigte in Gesprächen und Interviews mit aktiv darin Involvierten wie Marthe Gosteli, Gabrielle Nanchen, Simone Chapuis-Bischof, Ruth Dreifuss, Tamara Funiciello. Eine unterhaltsame Lektion zur Schweizer (Frauen-)Geschichte, die viel auch über das Funktionieren der direkten Demokratie verrät.» (Irene Genhart)

So, 13. Juni: Im Anschluss an die Vorstellung Podium mit Zita Küng (Frauenrechtsaktivistin, EQuality, Verein CH2021), Lilian Schmidt (Amnesty International Frauenrechtsgruppe Zürich), moderiert von Livia Kozma (Autorin beim Coucou, Sendungsmacherin beim Stadtfilter).