Stummfilm von Ernst Lubitsch, mit Pola Negri, Victor Janson, Marga Köhler, Edith Meller, Paul Heidemann, Wilhelm Diegelmann, Hermann Thimig u.a.
D 1921, 82', DCP, sw, stumm, dt. Zwi'titel
Pola Negri: Tödliche Leidenschaft
Die Wende der polnischen Tänzerin Apolonia Chalupova vom Ballett zur Schauspielerei lässt sich genau datieren. Als eine Tuberkulose ihrer vielversprechenden Karriere ein Ende zu setzen drohte, trug sie im Sanatorium einige Gedichte der italienischen Dichterin Ada Negri vor. Mit dem enthusiastischen Beifall fiel ihre Entscheidung auf das Schauspiel und den Künstlernamen Pola Negri. Hierauf folgte eine schwindelerregende Laufbahn in Theater und Film, in der sie ihrer Rolle der tragischen Femme Fatale immer weitere Facetten abgewann und zum ersten europäischen Star in Hollywood aufstieg.
«Die Bergkatze» ist die zweitletzte europäische Zusammenarbeit Ernst Lubitschs mit Pola Negri. Sowohl inhaltlich als auch vom formalen Standpunkt aus handelt es sich um eine satirische Burleske, eine Militärparodie, in der eine Frau die Hosen an hat, und zugleich eine Parodie auf die Ausdrucksmittel des deutschen Expressionismus. Unmittelbar nach der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg war diese doppelte Krise des Militarismus sowie der Männlichkeit allerdings nicht gerade ein Rezept für kommerziellen Erfolg.
Mit Einführung und live vertont:
Die Filmhistorikerin Mariann Sträuli führt ins Werk ein. Vertont wird der Film von Dadaglobal und Steve Buchanan, zwei Charakterköpfe, die erstmals an der Art Basel Hong Kong zusammengefunden haben. Von Haus aus klassischer Pianist und Cellist hat sich Dadaglobal bereits in jungen Jahren intensiv mit elektronischer Musik auseinandergesetzt und versteht wie wenig andere, diese unterschiedlichen Einflüsse feinfühlig ineinander zu verweben. Der Saxophonist und Gitarrist Steve Buchanan wiederum ist Vollblut-Jazzer, der zudem ein elektronisches Instrument spielt, das ihn zum musizierenden Stepptänzer und stepptanzenden Musiker in einem macht.