Dokumentarfilm von Thomas Haemmerli
CH 2017, DCP, 99', OV/d/f, ab 12 J.
Leidet die Stadt Zürich an «Dichtestress»? Mit Lust an der Kontroverse thematisiert der Filmemacher Thomas Haemmerli die Wohnsituation in Zürich, hält ein Plädoyer für vertikal gebaute Städte und entführt in Metropolen wie Mexiko-Stadt, São Paulo oder Tiflis. Wie schon in «Sieben Mulden und eine Leiche», in dem Haemmerli das Messie-Thema anhand der Biografie seiner verstorbenen Mutter aufrollte, verwendet der Regisseur hier seine eigene Biografie als Aufhänger, sich dem komplexen Thema anzunehmen. So hinterfrägt er bei Themen wie Stadtentwicklung, Wohnungsmarkt und Gentrifizierung alle und alles – und höchst ironisch auch sich selbst. Denn nach einer Kindheit am Zürichberg und einer Hausbesetzerjugend mauserte er sich zum Yuppie und besitzt heute mehrere Wohnungen über den Globus verstreut.
«Man wünschte sich eigentlich für die Schweiz noch ein paar weitere Filmemacher dieser Art: die ihr Handwerk verstehen, die sich nicht scheuen, zu provozieren und dabei auch noch gut argumentierte wenn auch streitbare Thesen hervorbringen – und die, die auf einen Begriff zusammengefassten Schweizerklärungsmodelle dahin verfrachten, wo sie hingehören.» (Filmexplorer, Dominic Schmid)
Fr, 25. Mai, 20.15 Uhr: Podiumsgespräch zum Thema «Wohnen im Dichtestress und Gentrifizierung in Winterthur?» mit Christoph von Ah (Präsident Forum Architektur Winterthur) und Fritz Zollinger (Stadtentwicklung Winterthur), moderiert von Rolf Heusser (soziale Stadtentwicklung).