Spielfilm von Mani Haghighi, mit Homayoun Ghanizadeh, Amir Jadidi, Ehsan Goodarzi, Nader Fallah, Ali Bagheri, Kiana Tajammol, Mani Haghighi u.a.
Iran 2016, 108', DCP, Ov/d
Detektiv Hafizi wird beauftragt, den Suizid eines Exilierten auf der Insel Qeshm im Persischen Golf zu klären. In Begleitung eines Toningenieurs und eines Geologen fährt Hafizi, am Tag nachdem der iranische Premierminister vor dem Parlament erschossen wird, in seinem orangefarbenen Chevrolet Impala vor und beginnt seine Recherchen. Hier, in einem verlassenen Schiffswrack inmitten einer Wüstenlandschaft neben einem Friedhof, lebte der verbannte politische Gefangene. Die Wände sind übersät mit Tagebuchaufzeichnungen, Romanzitaten und rätselhaften Zeichen. Können sie dem Detektiv und seinen Leuten bei den Ermittlungen von Nutzen sein? Und geben sie Aufschluss über die Frage, warum sich stets ein Erdbeben ereignet, wenn ein Toter auf dem Wüstenfriedhof beerdigt wird? 50 Jahre später werden das gesammelte Beweismaterial und Aufnahmen des Geheimdienstes in einer Schatulle gefunden. Sie belegen, dass die drei damals verhaftet wurden. Warum?
Der Schauspieler und Regisseur Mani Haghighi stellt in seinem neuen Film erneut spielerisch mysteriöse Ereignisse nach, die um eine wahre Begebenheit kreisen – und zugleich ihre eigene Wahrheit imaginieren. Für den Regisseur verkörpert die Geschichte seines Helden die Umkehrung der Ikarus-Geschichte: «Es geht auch um die Frage: Wie weit kann man gehen, ehe man sich selbst verliert? Je weiter hinunter gestiegen wird – in das Erdbebenloch –, desto tiefer geht das Ganze. Das ist wie eine Ikarus-Geschichte mit umgekehrtem Vorzeichen: Denn Ikarus wird immer schwächer, je näher er der Sonne kommt. Doch hier geht es darum, dass man sich, je tiefer man kommt, desto mehr verliert. Und man hat das Gefühl, jemand anderes zu werden.»
Haghighi gelingt ein bildgewaltiges Meisterwerk zwischen Detektivfilm, Politparabel und surrealer Groteske. Ein fantastischer Bilderrausch voller Anspielungen und Zeichen, wild und irre.
Weitere Informationen: Mani Haghighi spricht an der Berlinale 2016 über seinen Film.