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An Elephant Sitting Still (Da xiang xi di er zuo)

Trailer

Spielfilm von Hu Bo, mit Yu Zhang (Yu Cheng), Yuchang Peng (Wei Bu), Univ Wang (Huang Ling), Congxin Li (Wang Jin)

CHN 2018, DCP, OV/d, 230'

In der nordchinesischen Stadt Manzhouli soll es einen Elefanten geben, der einfach nur dasitzt und die Welt ignoriert. Magisch zieht dieser graue Riese Schicksalsgeplagte an: einen Teenager, der einen Schulhausschläger die Treppe hinuntergestossen hat; dessen von Schuldgefühlen geplagten Gangster-Bruder; eine Studentin, die mit ihrer Mutter bricht, und einen Pensionär, der ins Heim abgeschoben werden soll. Wie schwere Steine ziehen die ausweglos erscheinenden Umstände die einzelnen Personen in eine bodenlose Abwärtsspirale. Im Verlauf von einem schicksalhaften Tag, an dem sich die Wege der Personen mehrmals kreuzen, entscheiden sie sich nach Manzhouli zum verheissungsvollen Dickhäuter aufzubrechen.

In klinischen, präzisen Porträtaufnahmen zeichnet «An Elephant Sitting Still» eine graue Welt und thematisiert die menschliche Suche nach existenziellem Halt. Während seiner vierstündigen Laufzeit verübt das filmische Epos mit einer flexiblen Kameraarbeit eine Sogwirkung auf die Zuschauenden, die selbst zu Pilger*innen des urbanen Chinas werden. So lässt uns Hu Bo, der sich nach Fertigstellung des Films das Leben nahm, in seinem Debüt durch eine einzigartige Momentaufnahme der chinesischen Gesellschaft wandeln. «An Elephant Sitting Still» ist Dokument und Monument, verlangt Geduld und Aufmerksamkeit. Allen die sich jedoch auf ihn einlassen liefert er cineastischen und intellektuellen Hochgenuss.

Pause in der Mitte des epischen Werks mit Nudelsuppe, Glückskeksen und chinesischem Bier. 

An Elephant Sitting Still (Da xiang xi di er zuo)
An Elephant Sitting Still (Da xiang xi di er zuo)