Spielfilm von Stéphane Brizé, mit Vincent Lindon (Laurent Amédéo), Mélanie Rover (Mélanie, Gewerkschafterin), Jacques Borderie (Borderie), Olivier Lemaire (Gewerkschafter) u.a.
Frankreich 2018, DCP, OV/d, 115', ab 16 J.
Um den Automobilzulieferer Perrin Industries zu erhalten, nehmen Angestellte im südfranzösischen Aden Lohnkürzungen in Kauf. Die Rettung gelingt – dennoch entscheidet die Betriebsleitung zwei Jahre später trotz Rekordgewinnen, die Fabrik zu schliessen. Angeführt vom Wortführer Laurent beschliessen 1’100 Angestellte, gegen den Entscheid mit Streik und Fabrikblockade vorzugehen.
«Mit ‹La loi du marché› hat Stéphane Brizé 2015 in Cannes begeistert, sein Hauptdarsteller Vincent Lindon hat den Darstellerpreis gewonnen. Die hauptsächlich mit Laien gedrehte Geschichte um Arbeitslose und ihren Kampf um Würde und Verdienst hatte eine ungewohnte, kühle Unmittelbarkeit, fern der Klassenkampfromantik eines Ken Loach. Aber klar die gleichen Sympathien.Nun hat das Duo Lindon/Brizé das Konzept eine Nummer höher geschraubt. ‹En guerre› nimmt seinen Titel wörtlich; wir sind dabei beim gewerkschaftlichen Kampf gegen die Schliessung einer Autofabrik in Frankreich. (…) ‹En guerre› bleibt dicht dran, wie ‹La loi du marché›. Der Film vermittelt die Mechanik des Kampfes, die Streitereien auch zwischen den einzelnen Gewerkschaften, von denen die einen einfach versuchen, möglichst hohe Abgangsentschädigungen herauszuholen, während Laurent und die seinen auf den Erhalt der Fabrik zielen. Etwas über zwei Stunden ist man da mit dabei, und der Film bringt einem den zermürbenden Kampf gegen ein übermächtiges, trotz personifizierter Vertreter anonymes System sehr nahe.» (Michael Sennhauser, Sennhausers Filmblog, 16.5.2018)