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Ende der Erinnerung?

Trailer

Dokumentarfilm von Peter Scheiner

CH 2017, 62', DCP, D

Am Beginn dieses Dokumentarfilms steht ein berührendes Bekenntnis des Filmemachers. Er habe ein schlechtes Gewissen, weil er 1978 beim gemeinsamen Besuch des Konzentrationslagers Mauthausen mit seinem Vater, dessen Geschichte nicht die gebührende Aufmerksamkeit gewidmet habe. Mit diesem Film holt der Sohn sein Versäumnis nach.

2011 wurde unter dem Patronat von Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss in Bern der Verein «Kontaktstelle für Überlebende des Holocaust in der Schweiz» aufgelöst. Die Zeremonie bildet den Rahmen von «Ende der Erinnerung?», der an den Holocaust in drei Erzählsträngen erinnert: Berichte von Mitgliedern der Kontaktstelle, Szenen aus dem Vereinsalltag wie auch eine Ausstellung des Malers Gerhard Richter. Erst 1995 – 50 Jahre nach Kriegsende – haben sich Überlebende des Holocaust in der «Kontaktstelle» zusammengefunden, eine Gemeinschaft von Schicksalsgenoss*innen gebildet, auch um eine Sprache für das Erlebte zu finden. Sie gehören zu den letzten Überlebenden, die noch zu Wort kommen können. Der Regisseur stellt grosse Fragen danach, wie man sich an etwas Undenkbares erinnert, als Individuum wie auch als Gesellschaft, und ob die Verantwortung zur Erinnerung irgendwann zu einem Ende kommt.

(«Man kann Auschwitz nicht abmalen» – Interview von Julia Voss und Peter Geimer mit Gerhard Richter, Frankfurter Allgemeine, 25.2.2016)

 

 

Ende der Erinnerung?