Spielfilm von Kiyoshi Kurosawa, mit Atsuko Maeda (Yoko), Ryo Kase (Iwao), Tokio Emoto (Sasaki), Shota Sometani (Yoshioka), Adiz Rajabov (Temur) u.a.
Japan/Usbekistan 2019, DCP, OV/d/f , 121', ab 16/14 J.
Die japanische Moderatorin Yoko – kompromisslos vor, scheu und zurückhaltend hinter der Kamera – dreht mit ihrem kleinen Team eine neue Folge ihrer Reisedoku in Usbekistan. Für den Film erfüllt sie alles, was der Regisseur ihr vorschreibt: Take für Take sucht sie in hüfttiefem Wasser nach mythischen Fischen, isst ungekochten Reis oder setzt sich in Vergnügungsparks bis zur Übelkeit auf Schaukeln von fragwürdiger Sicherheit. Wenn sie in drehfreien Momenten nicht gerade im Hotelzimmer mit ihrem Freund in Tokyo kommuniziert, macht sie sich mit einer Stadtkarte ausgerüstet auf Erkundungstour durch die Hauptstadt des Landes, Taschkent. Die unwissende Touristin begibt sich dabei auf wahre Irrfahrten, die fragende Blicke provozieren und sie dennoch ein Stückchen Heimat finden lassen.
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der diplomatischen Beziehungen zwischen Usbekistan und Japan produzierter Film, ist «To the Ends of the Earth» von Kiyoshi Kurosawa ein interessantes, mit Stilbrüchen gefülltes Werk, welches die eigenartige Erfahrung des Touristendaseins und die damit verbundene Selbstfindung einfühlsam darstellt. «Als Auftragsfilm hatte ‹To the Ends of the Earth› wohl vorgegebenen Regeln zu gehorchen. Interessant ist, wie dies dennoch ein tief persönliches Projekt ermöglichte, dass durch seine souveräne Erzähllinie und eine schwerelose Inszenierung besticht.» (Patrick Straumann, filmbulletin.ch, 24.7.2020)