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Erde

Trailer

Dokumentarfilm von Nikolaus Geyrhalter

Österreich 2019, DCP, OV/d, 116', ab 6 J.

Mehrere Milliarden Tonnen Erde werden jährlich durch Menschen bewegt – mit Schaufeln, Baggern oder Dynamit. Nikolaus Geyrhalter beobachtet sieben Orte, die der Mensch gewaltig umgestaltet: Kalifornien, wo ganze Berge versetzt werden; den Brenner, wo das Gebirge durchbohrt wird; eine ungarische Kohletagebaustätte; einen italienischen Marmorsteinbruch, eine spanische Kupfermine; das Salzbergwerk und Atommülllager in Wolfenbüttel und eine Ölsandabbaulandschaft in Kanada. Ein Porträt der Erde im Anthropozän.

Der Regisseur sieht es als Aufgabe des Kinos, das Publikum an Orte zu führen, die man sonst schwer zu sehen bekommt: «Die Erdoberfläche kennen wir ja. In dem Moment, wo ein Bagger seine Zähne in die Erde setzt, ergänzt sich das Bild von der unversehrten Erde im Kopf des Publikums automatisch. Die Orte allerdings, wo im grossen Stil manipuliert wird, sind normalerweise nicht leicht zugänglich. Diese Bilder ins Kino zu bringen, halte ich für spannend, die Reflexion dazu entsteht von selbst.»

«Stilistisch ist der Film ein klassischer Geyrhalter mit vielen langen statischen Einstellungen, die sich über Luftbild und Totale den Details nähern. Doch er nutzt die von ihm selbst geführte Kamera auch immer wieder zum bewegten Einsatz an unzugänglichen Orten wie Tunnelschacht und wacklige Aufzugsanlagen. Und das mit einem Diagonale-Preis ausgezeichnete Sounddesign von Florian Kindlinger macht uns die Gewalt der menschlichen Erdbewegungen unaufdringlich aber eindringlich spürbar. Es heisst oft, dass das 1972 von der Apollo-17-Mission geschossene Blue-Marble-Foto der Erde viel dazu beigetragen habe, unseren Blick für die Verletzlichkeit des Planeten zu sensibilisieren. Geyrhalters Film ist die ergänzende Nahaufnahme seiner täglich wachsenden Verletzungen und Narben im Anthropozän.» (Silvia Hallensleben, epd Film, 21.6.2019)

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