Spielfilm von Alex Garland, mit Domhnall Gleeson, Alicia Vikander, Oscar Isaac, Sonoya Mizuno, Corey Johnson u.a.
US 2014, Digital HD, OV/d, 108‘, ab 12 J.
Ava: Das ist die von Computer-Genie Nathan (Oscar Isaac) geschaffene Eva 2.0; eine Cyborg-Frau, die mit ihrem gläsernen Torso fragil und durchschaubar, mit ihrer Miene und ihren geistreichen Antworten jedoch kraftvoll und unnahbar wirkt. Sie gilt es, vom jungen und talentierten Programmierer Caleb (Domhnall Gleeson) anhand eines Experiments als Maschine zu enttarnen. Doch:
«Die Automatin traut uns nicht, sie merkt schnell, dass wir viele abwegige Vorstellungen darüber im Kopf spazieren tragen, wer wir sind und warum wir überhaupt etwas im Kopf haben, das jemand sein kann. Ava lächelt, wenn sie auf Zeit spielt. Ihr Gesicht ist eine kommerzielle Idee, ihre Persönlichkeit ein Softwarekonstrukt. Weil sie aber lernen kann, ist sie schnell klüger als ihr Lehrer, der ihr Schöpfer ist – ein IT-Milliardär, der sich Klimt und Pollock in sein Hightech-Einsiedler-Versteck hängt, um vor sich selbst als Mann mit Tiefe und Empfinden dazustehen, obwohl ihm beides abgeht.» (Dietmar Dath, FAZ, 25.4.2015)
Somit wird Ava (Alicia Vikander) auch zur Projektionsfläche; sie hält Protagonist und Zuschauer den Spiegel vor – spiegelt sich nicht selten auch auf formaler Ebene im gläsernen Kasten, in dem man sie gefangen hält und konfrontiert einen am Ende mit Fragen, die in Fragen über das Menschsein münden.