Spielfilm von Frauke Finsterwalder, mit Christoph Bach, Margrit Carstensen, Jakub Gierszal, Corinna Harfouch, Sandra Hüller, Carla Juri, Michael Kranz u.a.
D 2013, 91', DCP, OV (D)
Mehrere, miteinander verwobene, Episoden erzählen vom Unbehagen in einer kulissenhaft schönen Welt schwebender Bilder. Provokant ist die Sorgfalt, mit der die Erwachsenen sich als Tiefsinnige und Bedeutungsvolle maskieren. Die daraus resultierende emotionale Verwahrlosung macht ihre Kinder zu Monstern.
«Finsterwalders finstere Welt funktioniert wie ein modernes Märchen, bei dem jemand die Parameter von Gut und Böse verschoben hat. Uniform und Zottelpelz, das Wilde und das Ordentliche: So kreist ‹Finsterworld› in mehr oder weniger skurrilen Episoden um sehr deutsche Obsessionen – und träumt letztlich von der unmöglichen Rückkehr in die Unschuld.» (Florian Keller, Tagesanzeiger, 29.09.2013, ganzer Artikel: «Carla Juri steckt den Kopf in den Ofen»)
«Zwischen Tragik und absurder Komik seziert die Regisseurin Frauke Finsterwalder, die das Drehbuch mit ihrem Mann Christian Kracht schrieb, deutsche Identität und Vergangenheitsbewältigung. Themen wie ‹Einsamkeit, Ausgrenzung und alltäglichen Faschismus, die man auf der ganzen Welt kennt› habe sie behandeln wollen, erklärt die Regisseurin im Interview. Und das ist ihr in diesem beachtlichen Spielfilmdebüt, das in mehreren Episoden individuelle und kollektive Schuld reflektiert, beeindruckend gelungen.» (Annette Walter, Die Zeit, 16.10.2013, ganzer Artikel: «Ein Märchenland voll offener Wunden»)
«Finsterworld» wurde am 9. Zurich Filmfestival als bester deutschsprachiger Film ausgezeichnet.