Spielfilm von Babak Jalali, mit Anaita Wali Zada (Donya), Hilda Schmelling (Joanna), Jeremy Allen White (Daniel), Avis See-tho (Fan), Siddique Ahmed (Salim), Taban Ibraz (Mina) u.a.
USA 2023, DCP, OV/d/f, s/w, 91’, ab 16 Jahren
Donya lebt allein in Fremont, Kalifornien, wohin sie kurz vor der Machtübernahme der Taliban ausgewandert ist. Die junge Frau hat in ihrer afghanischen Heimat als Übersetzerin für die US-Regierung gearbeitet und schaffte es rechtzeitig, sich abzusetzen. In der neuen Heimat schläft sie in der Nacht kaum, die Tage verbringt sie einsam. Ihre eintönige Routine ändert sich, als sie in einem auf die Herstellung von Glückskeksen spezialisierten Familienbetrieb für das Verfassen der Weisheitssprüche verantwortlich wird und einen Psychiater aufsucht, der mit ihr die Vergangenheit in ihrer afghanischen Heimat aufarbeitet. Ein in Schwarz-Weiss gedrehtes, bildstarkes Werk, das bewegende Begegnungen mit viel Poesie auf die Leinwand bringt.
Der aus dem nördlichen Iran stammende Babak Jalali hat bereits mit seinem Spielfilmerstling «Frontier Blues» begeistert. In «Fremont» schafft er mit grosser menschlicher Wärme und ebenso leisem wie schrägem Humor das liebevolle Porträt einer jungen Frau, die von der Vergangenheit verfolgt wird, aber immer noch von dem Wunsch nach Gemeinschaft und Verbundenheit erfüllt ist. Mit einer Besetzung unvergesslicher, einzigartiger Figuren und einer umwerfenden Debüt-Darbietung der afghanischen Flüchtlingsfrau Anaita Wali Zada ist «Fremont» eine Ode an die seltsame Schönheit des Bemühens, ein neues Leben in einem fremden Land aufzubauen.