Spielfilm von Jim Jarmusch, mit Forest Whitaker, John Tormey, Cliff Gorman, Henry Silva, Isaach De Bankolé, Tricia Vessey, Victor Argo, Gene Ruffini, Richard Portnow, Camille Winbush u.a.
US/F/D/J 1999; 116', Digital HD, OV/d
Ghost Dog (Forest Whitaker) lebt über der Welt bei seinen geliebten Tauben – im selbst gezimmerten Bretterverschlag auf dem Dach eines verlassenen Gebäudes. Geleitet von den Schriften eines Samurai-Kriegers aus dem frühen 18. Jahrhundert, ist Ghost Dog ein dem Mafioso Louie in absoluter Loyalität verbundener Profikiller im Outfit eines Rappers, der sich trotz seiner Korpulenz unglaublich geschmeidig und nahezu unbemerkt durch die nächtliche Stadt bewegt. Ansonsten verlässt er seinen Hochsitz nur für die regelmässigen Besuche beim Eisverkäufer Raymond (Isaach De Bankolé), den er trotz fehlenden Französischkenntnissen bestens versteht. Als Ghost Dog bei der Erledigung eines Auftrags eine zufällig zur Augenzeugin gewordene junge Frau verschont und seine Grundsätze in der Folge vom zerrütteten lokalen Mafiaclan mit Füssen getreten werden, reagiert er strikt nach dem Ehrenkodex. Und geht den Weg des Samurai.
Eigentlich schert sich Jim Jarmusch keinen Deut um diese Geschichte, sondern interessiert sich vielmehr für die Schönheit ihrer Gesten: den rhythmisch schwingenden Gang des massigen Ghost Dog auf dem Trottoir, seine weissen Handschuhe, den Klang zuschnappender Autotüren und die Sounds (von RZA) aus den Musikanlagen der geklauten Wagen. Das Spiel der Rituale, das in «The Limits of Control» auf die Spitze getrieben wird, ist bereits hier angelegt und generiert eine Ode an die Schönheit des Killerhandwerks und an die Sinnlichkeit des Kinos.
(Text: Filmprogramm Xenix)
«Ghost Dog» läuft am 2. März im Rahmen der Rap History. Um 20.15 Uhr führen die beiden DJ’s That Fucking Sara und Paul Neuman in den Film ein. Nach dem Film findet die Party im Kraftfeld statt; Kombitickets sind an der Kinokasse erhältlich.