Grosser Fokus: The Future Is Past Perfect von diverse Regisseur*innen
85'
The Future Is Past Perfect lädt ein auf eine physikalische und philosophische Zeitreise. Das Nachdenken über die Zukunft bedeutet immer auch eine Reflexion über das Vergangene. Zeitreisen widerspiegeln den paradoxen Wunsch, die Vergangenheit wiederzubeleben, um die Zukunft besser zu machen als die Gegenwart. Doch die treibende Kraft hinter diesem Bestreben ist oft eher Nostalgie als historische Realität. Oder war früher tatsächlich alles perfekt?
Im Anschluss an das Screening vom 09.11.2019 findet ein Kontext-Talk zum Programm statt.
«La Jetée»
Chris Marker / Frankreich 1962 / 28' 7" / Schwarz-Weiss / Französisch / en UT
Die Geschichte beginnt in Paris, nach dem Dritten Weltkrieg und der nuklearen Zerstörung der gesamten Erdoberfläche. Eine Gruppe von Wissenschaftlern schickt einen Gefangenen als Versuchsperson auf eine Zeitreise, um Nahrungsmittel, Medizin und Energiequellen aus der Zukunft zu besorgen: «um der Gegenwart mit der Vergangenheit und Zukunft zu helfen». Der Mann wurde aufgrund seines hervorragenden visuellen Erinnerungsvermögens ausgewählt. Ein Bild aus seiner Kindheit ist ihm besonders geblieben …
«The Voyagers»
Penny Lane / USA 2010 / 16' 28" / Farbe / Englisch / ohne UT
1977 schickte die NASA die Raumsonden Voyager 1 und 2 ins Weltall. Beide transportieren eine Datenplatte mit Bildern und Audioaufnahmen, die das Beste vom Planeten Erden verkörpern sollen. Während der Arbeit an den «Golden Records» verliebte sich Carl Sagan in seine zukünftige Frau Annie Druyan. Die Platten wurden zu ihren Liebesbriefen an die Menschheit und aneinander.
«die_anderen_bilder»
Iris Blauensteiner / Österreich 2018 / 16' 28" / Farbe / Englisch / en UT
Eine Festplatte, 2.8 Terabyte, übriggebliebene Daten vom ersten Kurzfilm. Die Regisseurin sichtet das Material: Outtakes, Fotos, Soundfiles, Drehbuchteile, verworfene Ideen. Die Zeit hat Spuren hinterlassen: Alte Formate sind nicht mehr abspielbar. Abspielfehler und Bildstörungen verweigern eine bequeme Erinnerung, die Bilder und Töne sind nicht mehr dieselben.
«Past Perfect»
Jorge Jácome / Portugal 2019 / 23' 9" / Farbe / Englisch / en UT
«Past Perfect» thematisiert Nostalgie und Emotionen und fragt, ob Gefühle in der Vergangenheit unmittelbarer und authentischer waren. Gedankengänge werden gesponnen, zerlegt und neu zusammengesetzt. Eine Kette von Assoziationen wird auf eine Zeitreise geschickt und schwebt zwischen dem Jetzt, der Zukunft und der Vergangenheit.