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Hannes Schüpbach: Instants, Essais, Interventions

Kurzfilm von Hannes Schüpbach

90'

Hannes Schüpbach ist ein Schweizer Künstler, dessen filmisches Œuvre tief verwurzelt ist im Wesen des Mediums Film. Seine tonlosen Werke im analogen 16-mm-Format regen an zum Sinnieren über Zeit und Bewegung, über Dauer und Gedächtnis. Gezeigt werden «Instants» (2012) und «Essais» (2020) als Teil einer performativen Präsentation, die Sprache, Musik und ein Gespräch umfasst. Dazu lädt Hannes Schüpbach den Cellisten Flurin Cuonz und Werner von Mutzenbecher, einen Pionier des Künstlerfilms, ein.

Hannes Schüpbach, *1965, lebt in Winterthur. Sein Werk umfasst installative Malerei-Suiten, Performances, Fotografien sowie Filme im 16-mm-Format ohne Ton. 2009 präsentierte Adam Szymczyk in der Kunsthalle Basel die Einzelausstellung «Hannes Schüpbach – Stills and Movies». Die Ausstellung «Explosion der Wörter / Explosion of Words», mit dem Dichter Stephen Watts, war 2021/22 im Strauhof, Zürich, und in der Nunnery Gallery, Bow Arts, London zu sehen. Seine Filme wurden in zahlreichen grossen Institutionen und an Festivals gezeigt.

Der Violoncellist Flurion Cuonz, *1986, lebt in Zürich. Er widmet sich der Musik als einem ständig aktualisierten Dialog in Solo-Auftritten, in Orchestern als Stimmführer sowie beim Unterricht in Masterclasses. Er ist Gründungsmitglied des Klaviertrios Trio Rafale.

Werner von Mutzenbecher, *1937, lebt in Basel. Er ist transdisziplinär tätig als Maler, Filmemacher und Dichter. Eine Ausstellung zum Gesamtwerk im Kunsthaus Baselland ist bis zum 13. November 2022 zu sehen. Für die Begleitpublikation hat Hannes Schüpbach einen Beitrag zu «Film und Gedicht, Gedicht und Film» geschrieben. 

Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Gespräch zwischen Hannes Schüpbach und Werner von Mutzenbecher statt.

«Instants»
Hannes Schüpbach, Frankreich 2012 / 16:00 / Exp (ohne Ton)
Augenblicke kommen an und finden für uns und in uns statt. Wie das Mädchen, das in einem Windstoss erscheint, als Göttin der Winde, deren Bewegungen sich zu einer Geste, einer Folge von Bildern verdichten. Zwischen den Augenblicken entfalten sich Beziehungen, die offensichtlichen wie die erfundenen. Die Hand, die beim Schreiben von Satz für Satz innehält, impliziert eine Schleife, ein Zurücktreten. Dort nimmt das Gefühlte Gestalt an. Die Erschütterungen, Abnutzungen und Unterbrechungen bei der Ankunft von Bildern bilden diesen Körper von Augenblicken, aus dem die Sprache fliesst.

«Essais»
Hannes Schüpbach, Grossbritannien, Belgien, USA, Schweiz 2020 / 43:00 / Exp (ohne Ton)
Die Tänzerin Kira Blazek erforscht neue Bewegungen, ihr Tanz weitet sich leidenschaftlich zu einer körperlichen Reflexion über das Mögliche aus. Ihre wechselnden Unternehmungen im tänzerischen Dialog mit den sechs weiteren Persönlichkeiten, die der Film vorstellt und die alle in irgendeiner Form mit sich selbst experimentieren. Stephen Watts, Éléonore Bernard, Heba-Raphaëlle Meffre, Flurin Cuonz, Marco Baschera und Jiajia Zhang sind Künstler und Forscher, gefilmt in London, Bern, Antwerpen, Zürich und St. Gallen. Es sind Gesten und Körperhaltungen, die sie definieren. Sie existieren nebeneinander in einem fiktiven Austausch, in dem der andere ihre eigene Form erweitert. In Schüpbachs Film werden die Bilder durch schwarze Übergänge aus der linearen Zeit herausgelöst, was zu einem hypnotischen Fluss führt. Die Vergänglichkeit markiert eine Erinnerung: die Wiederholung des einmal Gesehenen in einem Rhythmus, der mit Rekapitulation und Sprache verbunden ist.