Spielfilm von Teona Strugar Mitevska, mit Jelena Kordić Kuret (Asja), Adnan Omerović (Zoran), Labina Mitevska (Marta)
Nordmazedonien 2022, DCP, Bosnisch/d/f, 95’, ab 16 Jahren
Asja, eine Frau in ihren Vierzigern, nimmt in Sarajewo an einem eintägigen Speed-Dating teil und trifft dort auf Zoran. Während sich die beiden über vorgegebene Fragen besser kennenlernen, wird klar, dass Zoran nicht auf der Suche nach der grossen Liebe ist, sondern aus ganz anderen Gründen an diesem Anlass teilnimmt. Ein psychologisch fein ausgearbeitetes und stilsicher inszeniertes Drama von trockenem Humor, das sich mit Kriegstraumata und der Frage nach Schuld und Sühne beschäftigt.
Schon für die feministische Satire «God Exists, Her Name Is Petrunya» (2019) hat die nordmazedonische Regisseurin Teona Strugar Mitevska mit Elma Tataragić zusammengearbeitet. In «The Happiest Man in the World» sind Tataragićs eigene Erfahrungen eingeflossen: Die Drehbuchautorin wurde im Bosnienkrieg im Zuge der Belagerung von Sarajewo verwundet und traf Jahre später per Zufall auf den Täter. In Sarajewo, einst pulsierender multikultureller und -religiöser Schmelztiegel, sind Begegnungen zwischen Vertreter*innen ehemals verfeindeter Kriegsparteien heute an der Tagesordnung.
Die Tragödie sei, dass die Nachwirkungen des Krieges in Exjugoslawien auch 30 Jahre später noch zu spüren seien. «Mein Film stellt die Frage: Wann ist dieser Krieg zu Ende, wann verschwindet die Erinnerung an ihn, und können Traumata jemals ausgelöscht werden?», erklärt Teona Strugar Mitevska.