House of Flying Daggers (Shi mian mai fu)

Im China des Jahres 859 stellt die Polizei einer subversiven Bande nach, die sich «House of the Flying Daggers» nennt und den Mittellosen gibt, was sie den Reichen entwendet hat. Zwei der fähigsten Polizisten, Jin und Leo, verfolgen die Fährte zu einem Bordell. Dort tanzt die blinde Mei, der Kontakte zur Gruppierung nachgesagt werden, weshalb die Polizisten sie kurzerhand festnehmen – dies jedoch bloss als Auftakt zu einer raffinierten Finte: Um ihr Vertrauen zu er-schleichen und zur Bande geführt zu werden, gibt Jin sich als Verräter aus und befreit die junge Frau. Auf der Flucht vor der Staatsgewalt verliebt Mei sich in ihren mutigen Beschützer, und Jin erliegt ebenso dem Charme der Rebellin, gegen die er eigentlich ermittelt. Als beide den Sitz der Untergrundbewegung erreichen, eskalieren die Ereignisse.

Der für seine bezaubernde Bildsprache berühmte Zhang Yimou inszeniert ein Bildspektakel voller grosser Gefühle und sensationeller Kampfszenen in bester Wuxia-Tradition (der fantastischen Version des Martial-Arts-Genre). Stellvertretend dafür steht eine Kampfszene, in der sich das Publikum inmitten des klingenden Gehölzes eines Bambuswaldes wähnt, wo die Darsteller *innen in einer verblüffenden Choreografie das Gesetz der Erdanziehung ausser Kraft setzen. Auf einer weiteren Ebene spiegeln Farben den Verlauf der Geschichte: Sattes Waldgrün, Brauntöne und Herbstfarben werden kurz abgelöst durch eine gelbe, blumenge-schmückte Wiese und durch das Hellgrün eines Bambuswaldes. Dann, am Ende, folgt eine Winter-Szenerie in weiss, in China die Farbe der Trauer.