Spielfilm von Roberto Andò, mit Silvio Orlando (Gabriele Santoro), Giuseppe Pirozzi (Ciro), Lino Musella (Diego), Imma Villa (Angela Acerno), Sasà Striano (Ciros Vater) u.a.
Italien/Frankreich 2021, DCP, I/d, 110’, ab 16 Jahren
Gabriele Santoro, ein ruhiger Klavierlehrer aus Neapel, führt ein Leben ohne Aufregungen, bis sich eines Tages das Nachbarskind Ciro in seine Wohnung schleicht. Den Grund für die Flucht aus seinem Daheim möchte der Junge nicht nennen, und Gabriele beschliesst, ihn zu verstecken. Bald stellt sich heraus, dass Ciro der Sohn eines Camorra-Bosses ist. Um ihn zu schützen, lässt sich der «Maestro» auf einen hartnäckigen Kampf mit Ciros Feinden ein.
Der Film des italienischen Theater- und Filmregisseurs Roberto Andò basiert auf dessen gleichnamigen Roman. «Il bambino nascosto» kommt ohne die gängigen Klischees von Camorra-Geschichten aus und wird verdichtet im Raum eines Wohnhauses erzählt. Über seinen Film schreibt der Regisseur: «Die Geschichte spielt sich auf wenigen Quadratmetern ab, in der Wohnung, in der ein Klavierlehrer ein ihm unbekanntes Kind versteckt hält. Ein enger Raum, in dem sich der tiefe Sinn des Lebens und die Möglichkeit, zu lieben und geliebt zu werden, messen lassen. Man hat den Eindruck, schon alles über die Camorra gesehen zu haben, aber vielleicht gibt es mit der Perspektive, die dieser Film bietet, den Schimmer eines Blickwinkels von innen, der die heimlichen Gebiete erforscht, wo die geheimen Codes des Verbrechens und die der Zuneigung kollidieren, wo sich das Monströse und das Menschliche verbinden.»
Das Drama feierte seine Premiere an den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2021 und wurde dort für den Queer Lion nominiert.
Mo, 18.12. um 20.15 Uhr: Einführung auf Italienisch (mit deutscher Schrifttafel) von Elisabetta Lucchetta und Maria Christina Le Kisdaroczi, Società Dante Alighieri, Winterthur.