Spielfilm von Michelangelo Frammartino, mit Claudia Candusso (Höhlenforscherin), Paolo Cossi (Zeichner), Nicola Lanza (Schäfer) u.a.
Italien/Frankreich/Deutschland 2021, DCP, Italienisch/d/f, 93’
Während des Wirtschaftsbooms der 1960er-Jahre wird im wohlhabenden Norden Italiens das höchste Gebäude Europas gebaut. Am anderen Ende des Landes erforschen junge Höhlenforscher*innen im unberührten Hinterland Kalabriens die knapp 700 Meter tiefen «Abisso» del Bifurto. In semidokumentarischen Bildern stellt «Il buco» diese Expedition nach. Die jungen Student*innen erforschen mit Abenteuerlust die Tiefe und berühren mit der Höhlenforschung etwas Archaisches im Menschen. Ihre neuen Kartierungen halten die Konturen der geheimnisvollen, tiefen Räume fest. An der Oberfläche herrscht Leben: Auf den Feldern, Dächern und Höfen fängt der Regisseur Michelangelo Frammartino die Schönheit der Landschaft und ihrer Bewohner*innen ein und die Anmut der Lichtveränderungen, die sich mit der unvermeidlichen Tiefe der Arbeit der Entdecker verbinden.
In seinem lang erwarteten dritten Spielfilm, der bei den Filmfestspielen von Venedig uraufgeführt wurde, fängt Frammartino geduldig in szenischen Tableaus ohne Dialog die gegensätzlichen Geschichten ein, die am Ende einen ergreifenden Kreislauf des Lebens bilden.