Il mangiatore di pietre (Der Steingänger)

In einem piemontesischen Bergtal findet der ehemalige Schmuggler und Schleuser Cesare die Leiche seines Neffen Fausto, den er einst selbst ins Business eingeführt hatte, und gerät ins Visier der Ermittler. Doch die Mailänder Kommissarin Sonia di Meo, die den Fall übernimmt, hat auch die lokale Drogenmafia unter Verdacht, in die Fausto verwickelt war. Als Cesare erfährt, dass Fausto auf einer Alp Flüchtlinge zurückgelassen hat, macht er sich auf, diese in Sicherheit zu bringen und Faustos Tod zu rächen. Doch ein unerwarteter Gegenspieler gefährdet seinen Plan. Nicola Belluccis («Grozny Blues», «Nel giardino dei suoni») Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Davide Longo hat nichts von seiner Brisanz eingebüsst.

Diese Dialektik zwischen innen und aussen bildet den roten Faden, um den herum sich die Geschichte von «Il mangiatore di pietre» entwickelt. Ein harter und herber Film noir, der einem die Kehle zuschnürt und zwei Perspektiven zeigt: die des Schleppers und Menschenhändlers Cesare, und die des jungen Sergio, der auf dem Weg ist, ein Mann zu werden. Im Hintergrund, wie ein griechischer Chor, die Trostlosigkeit einer alpinen Bergwelt, die unwiderruflich dem Verfall überlassen ist, mit ihren Bewohner*innen und deren schlichten und einsamen Lebensgewohnheiten in einer von der Moderne zerrütteten Gesellschaft. Dazwischen, fast wie ein Fragezeichen, steht die Gruppe von illegalen Einwander*innen in Erwartung ihres Schicksals.