Im Land der verbotenen Kinder

Bis 2002 die Personenfreizügigkeit in Kraft trat, lebten Zehntausende Kinder von Saisonniers heimlich in der Schweiz, da der Familiennachzug untersagt war. Vor der Fremdenpolizei in der Wohnung versteckt, durften sie weder frei draussen spielen noch die Schule besuchen, da der Landesverweis drohte. 20 Jahre nach Aufhebung des Saisonnierstatus erzählen Betroffene von ihren schmerzlichen Erfahrungen eines fast vergessenen Kapitels der Schweizer Migrationspolitik. Die Zahl der Betroffenen ist dabei erschreckend hoch: Je nach Schätzung geht man von 15’000 bis 50'000 Kindern aus. Rund 500'000 weitere Saisonnier-Kinder wurden in dieser Zeit zudem bei Verwandten in ihren Herkunftsländern, bei Pflegefamilien in der Schweiz oder in Heimen im grenznahen Italien untergebracht.

Jörg Huwyler und Beat Bieri interviewen in ihrem Dokumentarfilm ehemalige Saisonnierkinder und zeigen auf, dass sowohl die Isolation als auch die Trennung von den Eltern für die Kinder und ihre Familien traumatisch war und bis heute nachwirkt. Ein berührender Film, der die Opfer dieses Missstands zu Wort kommen lässt und Anerkennung für das verursachte Leid fordert.

So, 5. März, 11 Uhr: Im Anschluss an die Vorstellung Regiegespräch mit Beat Bieri, moderiert von Helmut Dworschak (Der Landbote).