Spielfilm von Adam Traynor, mit Chilly Gonzales (Hershell Graves), Tiga (Thadeus Graves), Peaches (Marsha Thirteen) u.a.
Kanada 2010, DCP, E/e, 75’
Der umtriebige Kanadier Chilly Gonzales – Pianist, Rapper, Entertainer und selbst deklariertes «Musical Genius» – widmete 2010 seiner Schachleidenschaft mit «Ivory Tower» ein ganzes instrumentales Konzeptalbum. Bald darauf produzierte er mit befreundeten Musiker*innen und dem Regisseur Adam Traynor den gleichnamigen Film, in welchem er selbst die Hauptrolle spielt.
Der Film ist ein Familienstück: Gonzales, der – ebenfalls selbst ernannte – «greatest Entertainer», gibt mit der ihm eigenen Expressivität das verkrachte Schachgenie Hershell Graves, dessen Bruder Thadeus ihm nicht nur die Frau ausgespannt, sondern auch den Ethos des Sports der Könige an die Werbeindustrie verraten hat. Thadeus wird gespielt von Tiga, das gemeinsame Love Interest mit Namen Marsha Thirteen verkörpert Peaches. Beide gehören zum inneren Zirkel der künstlerischen Gonzales-Familie, wie auch Mocky und Taylor Savvy, die in Nebenrollen zu sehen sind. Gonzales’ echte Mutter ist hier die jüdische Übermutter der Schachgeschwister – vom Bett aus die Fäden der auseinanderdriftenden Familie zusammenhaltend. Das Ganze ist eine unterhaltsame Low-Budget-Produktion und ein Vergnügen für Schach-und Musikliebhaber*innen gleichermassen.