Spielfilm von Boudewijn Koole, mit ick Lens (Jojo), Loek Peters (Ronald), Hüseyin Cahit Ölmez (Deniz), Susan Radder (Yenthe), Ricky Koole (July) u.a.
NL 2012, Digital HD, OV/d, 81', ab 6 J.
Der zehnjährige Jojo hat es nicht leicht. Von der Mutter im Stich gelassen, bestreitet er sein Leben alleine mit seinem Vater, der nebst mit Abwesenheit auch durch erzieherische Härte glänzt. Die fehlende Nestwärme kann Jojo seinerseits wettmachen, indem er ein aus dem Nest gefallenes Dohlenjunges (holländisch: «kauw») aufpäppelt. Im gleichen Zug, wie der Vogel gedeiht und das Fliegen lernt, wird auch Jojo langsam flügge – muss aber auch lernen, welche Einbussen dieser Schritt zur Adoleszenz mit sich bringt. Dennoch gelingt es dem Regisseur, auch kleine Momente des Glücks einzufangen:
«Koole intersperses freeze-frame sequences into the narrative, which have a startling poignancy — Jojo lying in the grass with Yenthe, spending time with his father near the barbeque. The technique recalls various works from the French New Wave, specifically Chris Marker’s ‹La Jetee›, and one of the greatest neglected-child films ever made, François Truffaut’s ‹The 400 Blows›. Jojo’s life has long stretches of loneliness and worry, but these frozen images are the small, quietly happy moments he gleans from time to time.» (Beth Hanna, 6.12.2012, indiewire)
Nachdem der Film internationale Erfolge feierte und unter anderem den «European Discovery» und vier Preise an der Berlinale einheimste, wurde er als niederländischer Anwärter für die 85ten Oscars eingereicht.