Spielfilm von Milagros Mumenthaler, mit Rosario Bléfari, Juan Barberini, Carla Crespo, Juan Greppi, Malena Moiron, Joaquin Pok u.a.
Argentinien/CH 2016, DCP, 82‘, OV/d
Die 35-jährige Fotografin Inès möchte vor der Geburt ihres ersten Kindes ein Buch mit eigenen Fotografien und Gedichten realisieren. Nach und nach entwickelt sich das Projekt zu einer persönlichen und freien Recherche über ihre Vergangenheit, die Beziehung zu ihrer Mutter, die Kindheitserinnerungen, die sie immer wieder zu ihrem familiären Zuhause im Süden Argentiniens zurückbringen, wo die Zeit stillzustehen scheint. Und darüber, wie die Abwesenheit ihres Vaters, der 1977 inmitten der Diktatur verschwand, all diese Jahre beeinflusst hat.
«Die in ihrer Jugend nach Argentinien ausgewanderte Schweizerin Milagros Mumenthaler erzählt in ihrem zweiten Spielfilm, nach ihrem viel beachteten und in Locarno mit dem Goldenen Leoparden prämierten Debüt «Abrir puertas y ventanas», von solchen Erinnerungen und davon, was diese in der Gegenwart bewirken. (...) Das Schöne an diesem Film ist, wie Mumenthaler diese Ebenen, die verschiedenen Orte und Zeiten, völlig unangestrengt zu einem Gesamtbild formt. Nicht Rückblenden, sondern sich immer wieder öffnende Zeitfenster, vermitteln den Eindruck, als würde man in diese Familiengeschichte eintauchen – so wie die kleine Inés in den kristallklaren See.» (Michael Pekler, Filmbulletin, 11.7.17)
«Mumenthaler und ihr Kameramann Gabriel Sandru schaffen hier einen Reichtum an visuellen Ideen, Naturgeräuschen und Stimmungen, die einen schlicht zu überwältigen vermögen, so man dazu bereit ist, sich darauf einzulassen. Dabei war das Thema der Bewältigung jenes unvorstellbaren Horrors, den die argentinische Militärdiktatur verbreitete, im Filmschaffen Argentiniens seit drei Jahrzehnten immer wieder präsent, (…) hat Meilensteine geschaffen wie etwa die oscargekrönten Werke ‹La historia oficial› (1986) von Luis Puenzo und ‹El secreto de sus ojos› (2010) von Juan José Campanella. ‹La idea de un lago› muss den Vergleich mit ihnen nicht scheuen.» (Geri Krebs, Tessiner Zeitung)