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Las Toreras

Trailer

Dokumentarfilm von Jackie Brutsche, mit Jackie Brutsche (aka Jack Torera) u.a.

Schweiz/Spanien 2023, DCP, Dialekt+Sp/d, 102’

Die Schweizer Künstlerin Jackie Brutsche wirft in diesem persönlichen Dokumentarfilm einen Blick zurück auf ihre Kindheit, die durch die psychische Erkrankung ihrer Mutter geprägt war. Mit ihrer Kunstfigur Jack Torera macht sie sich auf nach Spanien, um die Geschichte aufzurollen und sich familiären Tabus zu stellen. Trash-Western-Elemente neben beklemmenden Interviews mit Familienmitgliedern – berührend und verspielt.

Über dreissig Jahre nach dem Tod ihrer psychisch kranken Mutter Carmen versucht Jackie Brutsche, deren Schicksal auf den Grund zu gehen. Dafür nimmt sie ihre eigenen Kindheitserinnerungen unter die Lupe, untersucht Tagebücher und Briefe und führt Gespräche mit zwei zerstrittenen Familienteilen in der Schweiz und in Spanien. Dabei kommt lange Verschwiegenes an die Oberfläche. Eine grosse Qualität des Films ist es, dass den Annahmen, Theorien und auch Schuldzuweisungen aller Familienmitglieder – seien diese noch so schmerzhaft oder kränkend – Raum gelassen wird. Die Ungewissheit darüber, wo die Wahrheit über Carmen liegt, vermag der Film auszuhalten. Brutsche selbst schreibt dazu: «Ich erkannte, dass es keine absolute Wahrheit gibt. Unzählige Einflüsse, Entscheidungen, Umstände, Zufälle und Verbindungen formen das Leben. Dieses komplexe Zusammenspiel ergibt für jeden mit einer anderen Perspektive eine andere Geschichte und Wahrheit. Im Film war es mir wichtig diese Komplexität zuzulassen und dem Publikum zuzumuten.»

«Las Toreras» ist nach mehreren Kurzfilmen der erste Langspielfilm der interdisziplinären Schweizer Künstlerin und Musikerin. Am Zurich Film Festival wurde er mit dem Filmpreis der Zürcher Kirchen sowie mit dem Emerging Swiss Talent Award (Kritikerpreis) ausgezeichnet.

Mi, 15. Nov., 20 Uhr: im Anschluss Regiegespräch mit Jackie Brutsche, moderiert von Gisela Feuz (Musikerin, Radiojournalistin).