Spielfilm von Luc Besson, mit Jean Reno, Gary Oldman, Natalie Portman, Danny Aiello, Peter Appel, Willi One Blood, Don Creech u.a.
F 1994, 127', 35mm, OV/d, ab 16 J.
Ein Racheakt im Drogenmilieu kostet die Familie der zwölfjährigen Mathilda das Leben. Diese entgeht ihrem Schicksal, indem sie beim Nachbarn Léon unterkommt. Als Mathilda, die wegen des Todes ihres kleinen Bruders auf Rache sinnt, herausfindet, dass Léon Berufskiller ist, schliesst sie mit ihm einen Deal: Während er sie in sein Metier einführen soll, bringt sie ihm das Lesen bei. Zwischen dem einsam lebenden Léon und dem Mädchen, das nichts mehr zu verlieren hat, entwickelt sich eine ungewöhnliche Beziehung.
Natalie Portman, zum Zeitpunkt des Castings erst elfeinhalb Jahre alt, setzte sich gegen 2’000 Bewerberinnen durch. Ein Folgeangebot für die Hauptrolle als «Lolita» lehnte Portman ab, um nicht auf die Rolle der kindlichen Verführerin festgelegt zu werden. Das Kino Cameo zeigt «Léon» als «Director’s Cut».
«Eine Zwölfjährige als Vamp, als Femme fatale? Wie fügt sie sich in die Reihe von machthungrigen und männerdurstigen Frauen wie Theda Bara, dem ursprünglichen Leinwandvamp, Alla Nazimova, dem Paradiesvogel mit der grossen Geste, Louise Brooks, die komplett auf grosse Gesten verzichtete, Rita Hayworth, der Love Goddess Hollywoods, oder Sharon Stone, der Ikone des Postfeminismus? Wie soll ein «innocent girl» – wie es das Filmplakat behauptet – für Männer Verderben und Untergang bedeuten?» (Florian Kasperski, Filmbulletin, 2.11.2016)
Wie Mathilda ihrer Rolle gerecht wird, erzählt Florian Kasperski in seiner Einführung um 20:15 Uhr.