Spielfilm von Andréa Bescond und Éric Métayer, mit Andréa Bescond (Odette), Karin Viard (Mado), Clovis Cornillac (Fabrice), Pierre Deladonchamps (Gilbert) u.a.
Frankreich 2018, DCP, OV/d, 103', ab 14 J.
Zwei Leidenschaften dominieren das ungetrübte Leben der 8-jährigen Odette: Tanzen und Malen. Bis ein Freund ihrer Eltern beginnt, sich zu intensiv um sie zu kümmern – mit sogenannten «Kitzelspielen».
Die 1979 in der Bretagne geborene Andréa Bescond tanzt seit ihrer frühesten Kindheit und beginnt im Alter von zwölf Jahren ihre Ballettausbildung an einer der renommiertesten Hochschulen für Tanz in Frankreich. Ab 1998 gewinnt sie zahlreiche Preise, arbeitet mit so bekannten Choreografen wie Bill T. Jones oder Blanca Li zusammen. Als 30-Jährige arbeitet die Profitänzerin Andréa Bescond die traumatischen Übergriffe therapeutisch auf. Mit ihrem Mann und Regisseur setzt sie den autobiografischen Stoff explosiv, angriffig und berührend in Tanz und Film um: 2015 schreibt sie das Bühnenstück «Les chatouilles ou la danse de la colère», mit dem sie 2016/17 unter der Regie ihres Mannes Eric Métayer – und mit ihr in der Hauptrolle – auf Tournee geht und in ganz Frankreich Erfolge feiert. Gleichzeitig arbeitet sie mit ihm an der filmischen Adaption dieses autobiografischen Stoffes und bringt ihn 2018 in Cannes in der Sektion Un certain regard zur Welturaufführung.
In «Les chatouilles» würden die Zuschauer*innen zu «Komplizen jedes scheinbar harmlosen Aktes, den das Regieduo inszeniert. Die Fantasie ist stärker als der Schmerz, Orte und Zeiten verschränken sich, die Erinnerungen machen weder vor dem Therapieraum noch vor Odettes Zimmer Halt.» (Guillemette Odicino, télérama)