Dokumentarfilm von Luc Schaedler
CH 2018, DCP, 73’, OV/d/f, ab 10 (12) J.
Die Tänzerin Wen Hui, der Schriftsteller Ye Fu, der Animationsfilmer Pi San und die bildenden Künstler Gao Brothers sind als Kunstschaffende Teil einer fragilen, aber mutigen Gegenkultur in China. Ausgehend von ihren eigenen Familiengeschichten erforschen sie die Erschütterungen der chinesischen Geschichte, um die Probleme der Gegenwart zu verstehen.
«Seiner Liebe zu China ist der Zürcher Ethnologe seit seinem ersten Kinofilm, ‹Made in Hong Kong› (1997), treu geblieben: in ‹Angry Monk› (2005) über Repression und Widerstand in Tibet und zuletzt auch in seinem Filmessay ‹Watermarks› (2013) über den Zusammenprall von Tradition und Moderne. Was dort bereits anklang, steht nun in ‹A Long Way Home› im Zentrum: die totale Verdrängung einer jüngeren Vergangenheit, die von extremer Gewalt und Unterdrückung geprägt ist.
Schaedler dringt hier tief in die Abgründe eines verbrecherischen Regimes vor, dessen Abscheulichkeiten in China bis heute totgeschwiegen werden – wer sie dennoch anspricht, muss mit Strafen rechnen. Der auch formal äusserst gelungene Film porträtiert vier Künstler und eine Künstlerin, und man weiss nicht, worüber man mehr staunen soll: über den Mut der Beteiligten oder über die Fähigkeiten des Regisseurs, unglaubliche Zeugnisse von Zivilcourage und Risikobereitschaft vor die Kamera zu bekommen.» (Geri Krebs, WOZ 04/2018, 25.1.2018)
Fr, 16. 3., 20.15 Uhr: Im Anschluss an den Film Regiegespräch mit Luc Schaedler.