Direkt zum Inhalt

«look&roll» – Programm 1

«look&roll» – Programm 1 von diverse Regisseur*innen

«Define by Ability»
Dokumentarfilm von Jimmy Ennet, Australien 2015, 3', OV/d

Wie definieren sich Menschen? Und wie definieren sie Menschen mit Behinderungen? Normalerweise beschreiben wir uns, indem wir aufzählen, was uns liegt, was wir können, womit wir einen guten Eindruck machen. Seltsamerweise vergessen wir diese Vorgehensweise ganz schnell, wenn wir Menschen mit Behinderungen schildern. Dann ist meist nur die Rede von dem, was sie nicht können oder was ihnen fehlt. Warum eigentlich?

 

«Alles is gezegd» («Alles ist gesagt»)
Dokumentarfilm von Anne-Marieke Graafmans, Niederlande 2014, 24', OV/d

Vor 18 Jahren erlitt Wim einen schweren Herzinfarkt. Seitdem lebt er mit «Locked-In-Syndrom» und kann weder sprechen noch sich bewegen. Er wohnt zuhause und wird von seiner Frau gepflegt. Um ihr ein freies Wochenende zu ermöglichen, kümmern sich die Söhne Will, Edwin und Bram um ihren Vater. Zum ersten Mal überhaupt sind die vier Männer für einige Tage aufeinander angewiesen. Die Nähe und Intimität führen dazu, dass sie wieder einmal über die Zeit des Unglücks und ihren Umgang damit sprechen.

 

«Tatortreiniger: Fleischfresser»
TV-Folge von Arne Feldhusen, Deutschland 2014, 25', OV/d

Tatortreiniger «Schotty» ist überzeugter Fleischesser. Als er auf die radikale Veganerin Kim trifft, kommt es zu einem grossen Konflikt zwischen den beiden. Moralische Fragen bezüglich des Essens von Fleisch und der Massentierhaltung sind dabei nur zwei von vielen Themen, in denen Schotty und Kim gegensätzliche Ansichten vertreten. Zu allem Elend fühlt sich Schotty verpflichtet, Rücksicht darauf zu nehmen, dass Kim im Rollstuhl sitzt. Von einem Kumpel, der in einem Heim arbeitet weiss er immerhin, dass man nicht zuviel Rücksicht nehmen soll. Sein Weg ist gepflastert mit Fettnäpfchen…

 

«El viaje de Maria» («Marias Reise»)
Animationsfilm von Miguel Gallardo, Spanien 2010, 6', OV/d/f

«Wenn Maria bei uns ist wird die Welt zu einem besseren Ort», sagt ihr Vater. Ein Ausflug in die Innenwelt eines ausser­ge­wöhn­lichen Teenagers. Eine Reise voller Farbe, Liebe, Imagination und Originalität. Sie beginnt damit, dass den Eltern nach und nach die Gründe für das ungewöhnliche Verhalten ihrer Tochter bewusst wird. Die Diagnose lautet: Autismus. Eine warmherzig formulierte, sehr anschauliche Anleitung zu einem angemessenen Umgang mit besonderen Kindern.

 

«Ik laat je gaan» («Ich lass Dich gehn»)
Dokumentarfilm von Kim Faber, Niederlande 2014, 18', OV/d

Die 27-jährige Sanne leidet unter chronischer Depression, einer Borderline-Störung und Schlaflosigkeit. Nach neun Jahren, in denen sie vergeblich alle erdenklichen Therapien ausprobiert hat, beschliesst sie, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Um die Menschen, die ihr nahe stehen vor traumatischen Erfahrungen zu schützen, wählt sie als Weg die Selbst-Euthanasie. Sie erzählt Familie und Freunden von ihrem Entschluss, damit diese sich vorbereiten und sich von ihr verabschieden können. Der Film begleitet Sanne in ihren letzten Wochen, in denen sie sich darauf freut, endlich Frieden zu finden. Er handelt vom freien Recht auf Selbst­bestimmung von Menschen mit psychischen Problemen, von der Sehnsucht nach Frieden und vom grössten denkbaren Opfer, das ein Vater aus Liebe zu seinem Kind bringen kann.

 

Bild: «Tatortreiniger: Fleischfresser»

«look&roll» – Programm 1