Dokumentarfilm von Nathan Hofstetter
Schweiz 2019, DCP, OV/d, 70'
Verrückte Menschen sind die unglücklichen Erforscher des Unsichtbaren, sagt man. Doch Nathan Hofstetter, bei dem paranoide Schizophrenie diagnostiziert wurde, macht sichtbar: Bei einer paranoiden Episode filmt der junge Mann sich selbst, seine Bekanntschaften im Krankenhaus, seinen bipolaren besten Freund, seinen Vater, seine Schwester, seine Mutter und seine Liebe.
«Anders als in anderen Filmen wahrt hier die Kamera keinen bestimmten Abstand zu ‹Normal› und ‹Pathologisch›. Sie ist frei, bewegt sich durch Ebenen, Augenblicke der inneren Gefühlstiefe, sucht die Schönheit der Lebewesen und Dinge und überlässt dem Schnitt die Herausbildung eines visuellen Gedichts, das einen von grossen Weiten in einen schwach beleuchteten Alkoven führt und in dem man sich um eine Bahnhofsuhr dreht, aus der ein geliebtes Gesicht hervorscheint.» (Emmanuel Chicon, Visions du réel)