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Ma vie de Courgette

Trailer

Animationsfilm von Claude Barras

CH/F 2016, 66', DCP, D

Hoch oben im Dachstock lässt Icare seinen Drachen fliegen und erinnert sich an seinen Vater. Als ihn seine betrunkene Mutter ruft und dabei die Treppe hinunterfällt, ist der Neunjährige plötzlich ganz alleine. Ein freundlicher Polizist kümmert sich fürsorglich um ihn und bringt ihn in ein Kinderheim auf dem Land. Ab jetzt will er nur noch Courgette heissen, so wie ihn seine Mutter nannte. Er freundet sich nur langsam mit dem neuen Zuhause an und distanziert sich von den anderen Kindern. Simon, Ahmed, Jujube, Alice und Béatrice tragen alle ihre Narben der Vergangenheit mit sich – dennoch versuchen sie, die Hoffnung auf ein besseres Leben zu bewahren. Eines Tages erscheint Camille im Kinderheim. Sie bringt frischen Wind in die Gruppe und bewegt die schweren Gemüter. Ein Ausflug in die Berge macht alle glücklich. Doch bald darauf verdüstert sich die Situation, denn die habgierige Tante will Camille wegen des Kindergeldes mit nach Hause nehmen …

Der erste Langfilm des Schweizer Regisseurs Claude Barras begeisterte Publikum und Filmkritiker*innen: Bereits an der Weltpremiere während der «Quinzaine des réalisateurs» in Cannes wurde die Crew mit Standing Ovations gefeiert. Am weltweit grössten Animationsfilmfestival in Annecy erhielt der Stop-Motion-Film die zwei begehrtesten Preise der Animationswelt – den Jurypreis «Cristal d’Annecy» und den Publikumspreis. Das Drehbuch von Céline Sciamma basiert auf dem Roman «Autobiographie d’une Courgette» von Gilles Paris. Fast zehn Jahre dauerte es, bis die schweizerisch-französische Koproduktion über die Kinoleinwand flimmern durfte. «Le vent nous portera …» singt Sophie Hunger im Nachspann – ihre erste Filmmusik bleibt noch lange im Ohr haften. Mit den ausdruckvollen Augen werden Courgette und seine Freunde noch manches Zuschauerherz bewegen.

(Text: Miriam Loertscher, Katalog Fantoche-Festival)

Ma vie de Courgette